Hodenkrebsvorstufe

Verzögerte Radiatio kann genügen

LEIPZIG (slx). Bei nur etwa fünf Prozent aller Patienten mit Hodentumor findet sich im kontralateralen Hoden eine testikuläre intraepitheliale Neoplasie (TIN), die sich aber nach sieben Jahren in 70 Prozent der Fälle zu einem invasiven Tumor entwickelt.

Veröffentlicht:

Professor Hans-Ulrich Schmelz, Koblenz, riet beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Leipzig trotz der geringen TIN-Inzidenz und angesichts der Tatsache, dass 48,8 Prozent der TIN-Patienten keine Risikofaktoren haben, alle Patienten unter 50 Jahren kontralateral zu biopsieren.

Die geringe Komplikationsrate (etwa 2,8 Prozent), die sehr geringe Revisionsrate (< 0,5 Prozent) und die fast 100%ige Spezifität einer Doppelbiopsie rechtfertigen eine generelle Biopsie, um das Risiko besser einschätzen zu können.

Lässt sich eine TIN nachweisen, stellt sich die Frage, ob bereits die TIN oder erst der metachrone Tumor therapiert werden soll. Eine TIN lässt sich mit einer Radiotherapie (16 bis 20 Gy) normalerweise gut behandeln.

Allerdings werden Testosteronproduktion und Fertilität beeinträchtigt, nur in Einzelfällen wurden Männer mit TIN nach einer Bestrahlung Vater.

Schmelz präsentierte Daten, die für eine verzögerte Therapie sprechen: Wenn der metachrone Tumor rechtzeitig erkannt wird, sind weder Gesamtüberleben, Fertilität noch Testosteronproduktion schlechter als bei einer primären Radiatio der TIN.

Mehr zum Thema

Vom Symptombeginn bis zur Orchiektomie

Verzögerte Hodenkrebs-Therapie: Ab Woche acht wird es kritisch

Real-World-Daten zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Pflanzliches Arzneimittel: weniger Rezidive als unter Antibiotikum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
Das könnte Sie auch interessieren
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Reduktion von HWI-Rezidiven nach initialer Verordnung des Phytotherapeutikums im Vergleich zur initialen Verordnung eines Antibiotikums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Real-World-Daten zu unkomplizierten Harnwegsinfektionen

Pflanzliches Arzneimittel: weniger Rezidive als unter Antibiotikum

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Repha GmbH Biologische Arzneimittel, Langenhagen
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Impfung gegen Gelbfieber: Ist eine Auffrischung nötig?

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung