Wer viel und guten Sex hat, lebt länger

Veröffentlicht:

DRESDEN (erf). Dass eine Erektile Dysfunktion (ED) oftmals ein Indikator für eine systemische Gefäßerkrankung ist, ist hinlänglich bekannt. Wie positiv jedoch eine befriedigende Sexualität auf den Gesundheitsstatus wirkt, hat Dr. Joanna Korda aus Hamburg auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Dresden erläutert: "So ist die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs ein signifikanter Prognosewert für die Lebensdauer von Männern." Umgekehrt ist eine frühzeitige Sex-Abstinenz assoziiert mit frühem Tod. "Bei mehr als zwei Orgasmen pro Woche, ist die Rate für Herztod um 50 Prozent niedriger als bei Abstinenz." Allerdings ist unklar, ob Sex-Abstinenz tatsächlich das Herztodrisiko erhöht oder ob viele Männer deshalb keinen Sex mehr haben, weil sie schon schwer kardiovaskulär erkrankt sind.

Offenbar sind aber auch Frauen in ihrer Gesundheit betroffen, wenn ihr Partner eine ED hat, so Korda auf einer Veranstaltung des Unternehmens Kessel. "Zumindest scheint nach aktuellen Daten sexuelle Unzufriedenheit bei Frauen ein Risikofaktor für einen Myokardinfarkt zu sein."

Ein Unterschied zwischen Männern und Frauen: Bei Männern ist mehr die Quantität der sexuellen Aktivität mit der Gesundheit assoziiert, bei Frauen mehr die Qualität, so Korda. Dies alles aber gelte primär für den penil-vaginalen Geschlechtsverkehr - er steht vor allem auch für eine gute Beziehungsqualität.

Bei der Masturbation, aber auch etwa bei taktiler Stimulation der Klitoris, schränkt die Urologin ein, ist die Hormonausschüttung geringer als beim richtigen Geschlechtsverkehr. "Allerdings ist Masturbation in dieser Hinsicht", so Korda, "immer noch besser als überhaupt kein Sex."

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Klimabilanz im Gesundheitswesen

Umstellung auf Pulverinhalatoren: Wie ist das klinische Outcome?

Trendreport 2024

Zi meldet deutlichen Anstieg bei Videosprechstunden

Tierverletzungen

Bis(s) zur Infektion: Das richtige Vorgehen bei Bisswunden

Lesetipps
Nebenwirkungen: Lässt sich Fieber nach der FSME-Impfung vermeiden?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Nebenwirkungen: Lässt sich Fieber nach der FSME-Impfung vermeiden?

Die unerwartete Gesprächssituation ist da, man würde gern reagieren – der Kopf scheint leer. Wie reagieren? Mit Schlagfertigkeit!

© DDRockstar / stock.adobe.com

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam