Niereninsuffizienz

Dialyseverfahren weiter optimiert

Veröffentlicht:

BERLIN. Wissenschaftler der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben ein biophysikalisches Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, bis zu 50 Prozent mehr Giftstoffe aus dem Blut von Dialysepatienten herauszufiltern. Dialysezeiten von nierengeschädigten Menschen könnten sich in der Anwendung drastisch reduzieren, teilt die Universität mit.

Das neue Verfahren nutzt die Wirkung von Wechselstromfeldern, um toxische Substanzen aus dem Blutkreislauf zu entfernen. Ein Teil der auszuscheidenden Giftstoffe bindet sich an Proteine. In dieser Form lassen sie sich mit keinem der bisher gängigen Dialyseverfahren herausfiltern, heißt es in der Mitteilung.

"Nach langer Entwicklungsarbeit ist uns ein vielversprechender Durchbruch gelungen: Das neue Verfahren ermöglicht es, toxische Substanzen von den Proteinen zu trennen und zwar, indem man sie durch ein Wechselstromfeld bestimmter Frequenz und Stärke leitet", wird Professor Walter Zidek, Leiter der Medizinischen Klinik für Nephrologie und Endokrinologie an der Charité, in der Mitteilung zitiert.

"Ist die Verbindung zwischen Toxin und Protein wieder aufgebrochen, lassen sich mittels herkömmlicher Dialysetechnik die Gifte aus dem Blut filtern und die Toxinbelastung eines Patienten senken", so Zidek.

2011 ist das Verfahren der Mitteilung zufolge zum Patent angemeldet worden, jetzt habe ein internationaler Medizintechnikhersteller das Know-how für einen siebenstelligen Betrag erworben.

Die Entwicklung der Technologie werde an der Charité fortgesetzt. Im Verlauf des kommenden Jahres soll die Innovation in einer abschließenden klinischen Studie geprüft werden. (eb)

Mehr zum Thema

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Nierenkomplikationen

DOAK von Vorteil bei Vorhofflimmern und Niereninsuffizienz

„ÄrzteTag vor Ort“-Podcast

Was können Sie gegen die tägliche Bürokratielast tun, Dr. Bürger?

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden