Millionen-Sonderzahlung für Uniklinik wegen EHEC

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Spendable Krankenkassen: Das Uniklinikum Schleswig-Holstein hat sich mit den Kassen auf eine einmalige und freiwillige Sonderzahlung für die Folgen der EHEC-Epidemie geeinigt. Damit werde die Leistung der Klinikmitarbeiter gewürdigt, betonen die Kassen.

KIEL (di/nös). Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und die gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein haben sich über eine pauschale Sonderzahlung für den zusätzlichen Aufwand des Klinikums im Zusammenhang mit der EHEC-Epidemie im vergangenen Jahr verständigt. Das UKSH erhält einmalig 1,5 Millionen Euro.

"Die Krankenkassen würdigen damit die professionelle und engagierte Leistung des UKSH in dieser Ausnahmesituation", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Das Haus hatte während der Epidemie vor einem Jahr rund 300 Patienten behandelt, die durch die enterohämorrhagischen Escherichia coli erkrankt waren und zum großen Teil ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) entwickelt hatten. Viele waren zum Teil mit schweren neurologischen Verläufen erkrankt.

Ärzte und Pflegekräfte waren damals wie berichtet über mehrere Wochen Tag und Nacht im Einsatz.

Freiwillige Leistung der Kassen

Die vereinbarte Zahlung ist eine freiwillige Leistung der Krankenkassen. Das Abrechnungssystem über Fallpauschalen sieht die Abgeltung von zusätzlichen Aufwendungen nicht vor.

Die Krankenkassen haben Vereinbarungen auch mit Schwerpunktkrankenhäusern im Land getroffen, die wegen der EHEC-Epidemie ebenfalls Mehraufwendungen hatten.

Zugleich betonten die Vertragspartner, dass sie künftig für die Kosten einer länderübergreifenden Krise eine Lösung durch die Politik erwarten: "Es darf nicht sein, dass nur die Gemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten und die betroffenen Krankenhäuser die Kosten einer Epidemie tragen müssen, die die gesamte Gesellschaft betrifft."

Dem UKSH waren den Angaben zufolge durch die Epidemie Kosten von über fünf Millionen Euro entstanden - teils durch ausgefallene elektive Eingriffe.

Noch im Mai beklagte der Verband der Uniklinika, dass das Uniklinikum auch weiter auf den Kosten sitzt. Ähnliche Probleme haben auch andere Unikliniken, etwa die Medizinische Hochschule Hannover (MHH).

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