"Rotlichtarzt" wegen sexueller Delikte verurteilt

Veröffentlicht:
Verurteilt: Ein Internist aus dem Saarland muss dreieinhalb Jahre in Haft.

Verurteilt: Ein Internist aus dem Saarland muss dreieinhalb Jahre in Haft.

© imagebroker / imago

SAARBRÜCKEN (kud). Wegen sexueller Nötigung und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz ist ein Internist vom Landgericht Saarbrücken zu einer dreieinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Dabei handelt es sich um eine Gesamtstrafe aus zunächst zwei Verfahren. Bereits im Mai wurde der Arzt des unerlaubten Medikamentenhandels für schuldig befunden. Er soll in den Jahren 2002 bis 2009 in mehr als 230 Fällen über Rezepte für Praxisbedarf Sedativa besorgt und an Drogenabhängige weiter verkauft haben.

Der Reingewinn wurde auf mindestens 60 000 Euro taxiert. Gegen das Urteil - eine dreijährige Haftstrafe - legte Dr. W. Revision beim Bundesgerichtshof ein.

Aus diesem Prozess ergab sich zusätzlich der Vorwurf, Dr. W. habe im Rahmen der Medikamenten-Geschäfte eine "Kundin" in seiner Praxis mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr gezwungen und sich weitere Übergriffe an anderen Patientinnen erlaubt.

Im Einvernehmen aller Beteiligten wurde nun noch am Tag der Prozesseröffnung für alle Taten eine Gesamtstrafe gebildet. Im Gegenzug nahm Dr. W. die Revision aus dem ersten Prozess zurück.

Zur Strafe gehört auch ein vierjähriges Berufsverbot und eine Entschädigung an das Opfer. Dr. W. wohnt nicht mehr im Bereich der Saarländischen Ärztekammer. Die Zulassung wurde von Amts wegen beendet, das Verfahren zum Entzug der Approbation läuft noch.

Pikantes Detail: Der Mann, dessen Praxis und Wohnung 2003 bei einer Razzia im Rotlichtmilieu durchsucht worden war, hatte früher Urlaubsvertretung für den Saarbrücker Gefängnisarzt gemacht.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen