MRSA-Screening spart Kliniken Geld

BERLIN (af). Patienten bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf MRSA zu untersuchen, spart den Kliniken Geld. Eine Infektion koste ein Krankenhaus bis zu 20.000 Euro, sagten Fachleute auf dem Hauptstadtkongress.

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Jeder dritte Mensch in Deutschland sei Träger von Staphylokokken, aber nur ein Bruchteil davon Träger von multiresistenten Staphylokokken. Die MRSA-Prävalenz in der Bevölkerung in Deutschland betrage geschätzt zwischen einem und zwei Prozent, sagte Dr. Alexander Raffael von der Becton Dickinson GmbH.

Die Besiedelung alleine sei aber noch kein Behandlungsgrund. Länder wie die Niederlande oder Dänemark liegen bei unter ein Prozent besiedelter Einwohner. Dort werden die Keime aktiv gesucht und anschließend zerstört.

Kommt ein besiedelter Mensch ins Krankenhaus, wird sein Zustand relevant. Jeder besiedelte Patient stecke im Schnitt 1,5 weitere Patienten an. 16 Prozent davon erlitten Infektionen.

Krankenhäuser ständen vor der Frage, ob sie ein generelles Screening vornehmen sollten oder nur eines nach Risikogruppen, sagte Raffael. Ungeklärt sei auch, ob Kliniken Patienten nicht auch bei der Entlassung auf die Keime hin untersuchen müssten.

Die Praxis zeigt, dass sich mit Screenen Erfolge erzielen lassen. Im Uniklinikum Greifswald gingen die nosokomialen Infektionen zurück, sagte Professor Axel Kramer.

Die Ergebnisse des seit 2006 praktizierten Screenings wolle das Klinikum demnächst publizieren. Dass häufig verunreinigte OP-Instrumente die Quelle der Verkeimung seien, deute auch auf fehlendes Qualitätsmanagement hin, sagte Kramer.

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