Gesundheits-Botschafter informieren Schwarzafrikaner über HIV-Risiken

760 HIV-infizierte Schwarzafrikaner leben in Hamburg. Ihr Wissen über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten ist unzulänglich. Das soll sich ändern.

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HAMBURG (di). Das Wissen der in Hamburg lebenden Afrikaner über HIV ist sehr unterschiedlich. Ein Projekt soll die Kenntnisse verbessern.

Über 90 Prozent der in Hamburg lebenden Afrikanern ist bekannt, dass HIV sexuell übertragbar ist und dass eine Infektion möglich ist, ohne es zu wissen.

Es gibt aber auch Informationslücken: Rund 20 Prozent der Befragten haben keine Kenntnis über andere Übertragungswege und Behandlungsmöglichkeiten. 59 Prozent wissen nicht, wo es in Hamburg möglich ist, sich anonym und kostenlos auf den Virus testen zu lassen.

Diese Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Partizipation und Kooperation in der HIV-Prävention für und mit Migrantinnen und Migranten" (PaKoMi) der Deutschen Aidshilfe wurden in der Hansestadt vorgestellt.

Dazu hatten ausgebildete afrikanische "Gesundheitsbotschafter" der Hamburger AIDS-Stiftung 260 Landsleute nach ihrem Wissen über AIDS und den Schutz vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus befragt. Ziel ist es, die AIDS-Prävention für Afrikaner zu verbessern.

Zum Hintergrund: Von den rund 6000 Menschen, die nach Schätzungen des Robert Koch-Institutes Ende 2010 in Hamburg mit dem HI-Virus oder AIDS lebten, stammen 760 aus so genannten Hochprävalenzländern, zu denen die afrikanischen Länder südlich der Sahara gehören.

Die in 2010 festgestellten HIV-Neudiagnosen betrafen zu 13 Prozent Menschen aus diesen Ländern und machten damit in Hamburg die am zweithäufigsten betroffene Gruppe bei den HIV-Neudiagnosen aus. Experten gehen davon aus, dass sich die Mehrzahl der Infektionen bei Menschen aus Hochprävalenzländern vor der Einreise nach Deutschland ereignet hat. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass die bloße Vermittlung von Präventionsbotschaften wenig Effekt haben.

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