Blickpunkt Schweiz

Blogs bei Schweizer Ärzten hoch im Kurs

Ob zu Managed Care oder Fallkostenpauschalen: Ärzte in der Schweiz schreiben über gesundheitspolitische Themen im Web.

Veröffentlicht:

BERN (ine). Auch in der Schweiz berichten viele Ärzte regelmäßig über sich und ihre Arbeit im Internet und kommentieren gesundheitspolitische Trends. Einige bleiben dabei lieber anonym, andere veröffentlichen unter ihrem Namen, wie Franz Engels, Psychiater und Psychotherapeut in Arbon am Bodensee. Er ist seit 2003 niedergelassen. Fünf Jahre später hat er seinen Blog begonnen.

Im "medblog.franzengels.ch" geht es ihm darum, gesundheitspolitische Dinge aus Sicht eines praktizierenden Mediziners darzustellen. Polarisierungen mag er nicht.

 Seine Blogbeiträge entstehen sporadisch und "aus dem Moment heraus". Häufig ist es das Thema Managed Care, das ihn beschäftigt. "Politiker und Medien stellen das Steuerungsinstrument als Schlüssel zu einer besseren Medizin dar, die kostengünstig und auf höchstem medizinischen Niveau ist", so Engels gegenüber der "Ärzte Zeitung".

Doch wenn Ärzte gesetzlich dazu verpflichtet werden, Budgetverantwortung zu übernehmen, dann sei dies nicht nur ein ökonomischer Ansatz, sondern verändere auch das Arzt-Patientenverhältnis. "Das Vertrauen geht verloren", sagt er. Dieses Bild gerade zu rücken, ist sein Ziel.

Um gesundheitspolitische Themen geht es auch in dem "Skalpell-Blog" des Chirurgen und Professors Urban Laffer. Er ist Chefarzt im Spitalzentrum Biel und Präsident des Verbandes der chirurgisch und invasiv tätigen Ärzte in der Schweiz.

 In seinem Blog wettert er beispielsweise gegen die Idee einer Einheitskrankenkasse und kommentiert den Vorstoß von Alex Kuprecht von der Schweizer Volkspartei (SVP). Der Politiker hatte vor einigen Monaten vorgeschlagen, die Gehälter von Ärzten zu deckeln und Hausärzte mit 70 in den Ruhestand zu schicken.

Alltagserlebnisse schildert hingegen eine Medizinstudentin in ihrem Blog "Daily medical - Mein Leben und die Medizin" (dailymedical.wordpress.com). Sie hat mit bloggen begonnen, weil sie ihren Weg zur Ärztin dokumentieren wollte.

 "Ob es nun irgendjemand liest, hat mich nicht gekümmert", erzählt sie.

Durch ihre Veröffentlichungen im Internet hat sie auch Kontakte zu anderen bloggenden Ärzten und Medizinstudenten gefunden. "Ich finde es spannend, einen Einblick in ihren Alltag zu haben." Politisch liegt ihr die Einführung der DRGs im Magen. Die Fallkostenpauschalen sollen 2012 in der Schweiz eingeführt werden.

Lesen Sie dazu auch: Der Ruf nach Stärkung der Hausarztmedizin wird lauter Blogs bei Schweizer Ärzten hoch im Kurs Ausländerquote für Medizinstudenten an der Uni St. Gallen Hypothekenzinsen in der Schweiz auf historischem Tief

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen

Schnittstelle wird getestet

KV Bremen und Feuerwehr tauschen in der Notfallversorgung Daten aus

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Muster 16. DiGA-Verordnungen sind als „Gebühr frei“ zu kennzeichnen (1). Im BVG-Feld (2) steht eine „6“, wenn nach Bundesversorgungs- oder -entschädigungsgesetz Anspruch auf die Verordnung besteht. Im Verordnungsfeld (3) darf maximal eine DiGA verordnet werden. Anzugeben sind „Digitale Gesundheitsanwendung“, die PZN und der Name der jeweiligen DiGA [7].  Pfizer Deutschland GmbH

© Pfizer Deutschland GmbH

Chronischer Schmerz: Digitalisierung hält Einzug

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes:: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen