Mikroorganismen entscheiden über Rheuma

BERLIN (eb). Wenn die richtigen Mikroorganismen am Werk sind, können Immunzellen, die an der Entstehung von Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte, Multiple Sklerose und Arthritis beteiligt sind, antientzündliche Eigenschaften entwickeln.

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Diese Entdeckung machten jetzt Forscher der Charité - Universitätsmedizin Berlin und des Institute for Research in Biomedicine in Bellinzona, Schweiz (Nature 2012; online 1. April).

Die Forscher konnten nachweisen, dass bestimmte Pilze Immunzellen, die an der Genese dieser Erkrankungen beteiligt sind, aktivieren, während andere Mikroorganismen, besonders Bakterien, die natürlicherweise die Haut besiedeln, ihnen eine antientzündliche Funktion verleihen.

"Damit zeigt sich nicht nur, dass die Zusammensetzung unserer Mikroflora entscheidenden Einfluss auf die Entstehung chronischer Erkrankungen hat, sondern auch, dass die entscheidenden krankheitsverursachenden Zellen einen antientzündlichen Zwilling entwickeln können", wird Dr. Christina Zielinski, Erstautorin der Studie, in einer Mitteilung der Charité zitiert.

Die Forscher identifizierten die wesentlichen Signale, die dazu beitragen, ob eine krankheitserregende oder eine antientzündliche Immunzelle entsteht.

Hierbei stellte sich heraus, dass Interleukin 1b, ein körpereigenes Hormon des Immunsystems, wie ein molekularer Schalter wirkt. Zielinski sieht ein großes Potenzial in der Therapie entzündlicher Erkrankungen über eine Blockade dieses Botenstoffes.

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