Anlagen-Kolumne

Folgen der Yen-Abwertung unterschätzt

Veröffentlicht:

Eine generelle Trendwende ist für Anleger noch nicht in Sicht.

Von Jens Ehrhardt

Mit Blick auf die Stimmungslage der Anleger ist eine Fortsetzung der begonnenen Korrektur derzeit wahrscheinlicher als eine weitere Aufwärtsbewegung.

Die Sorglosigkeit, die sich anhand der niedrigen Volatilität, der geringen Absicherung mittels Termingeschäften oder des schwachen Goldpreises messen lässt, ist zwar schon seit einiger Zeit recht gering, allerdings scheinen im Moment die Anschlusskäufer zu fehlen.

Investoren, die nach drei Jahren Krise schon Licht am Ende des Tunnels zu sehen glaubten, könnten zu zweifeln beginnen. Eine Korrektur wäre durchaus gesund und sollte dank der reichlichen monetären Stimulierung weltweit keine generelle Trendwende einleiten.

Nur der Export profitiert

Vergangene Woche gab es erste Anzeichen dafür, dass die EZB ihre Regeln zum Aufkauf von Anleihen früher oder später über Bord wirft. Es wäre vorstellbar, dass auch in der Eurozone in diesem Jahr noch interveniert wird.

Im Rahmen des derzeit viel beschriebenen Währungsabwertens, das durch den stark geschwächten Yen befeuert wurde, scheinen die Anleger noch zu unterschätzen, welche gigantischen Gelddruck-Prozesse von Japan zur Stützung des Anleihemarktes eingeleitet werden müssen, wenn man mit der Abwertung fortfährt.

Abgesehen von diesen Risiken profitiert von der Währungsabwertung nur der Export, der lediglich 14 Prozent an der Gesamtwirtschaft ausmacht. Dies zeigt die verzweifelte Lage.

Denn eigentlich sollte es langfristig im Interesse einer Volkswirtschaft sein, eine stabile Währung zu haben, denn die Geschichte zeigt, dass dies kein Hindernis für wirtschaftlichen Erfolg ist.

Japan könnte zu stärksten Börsen aufsteigen

Sollte das japanische Experiment der Währungsabwertung und die gleichzeitige erfolgreiche Stützung des Anleihemarktes (denn die Zinsen müssen wegen der hohen Altverschuldung niedrig gehalten werden) funktionieren, dürfte Japan in Yen gerechnet 2013 zu den stärksten Börsen aufsteigen.

Antizyklisch interessant sieht auch das Gold aus. Dessen hartnäckige Schwäche hat dazu geführt, dass die Berichterstattung stark nachgelassen hat und die Zahl der Goldoptimisten überschaubar geworden ist.

Die o.g. Sorglosigkeit mit Blick auf die Verschuldungskrise dürfte nur vorübergehender Natur sein, denn die Probleme wurden bislang keineswegs strukturell gelöst.

Mit längerem Horizont ist auch die Tatsache stützend, dass die Produktionskosten der meisten Minen inzwischen bei 1500 Dollar liegen.

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