Vom Körper als Lebensraum

BERLIN (ug). In und auf unserem Körper leben mehr fremde Organismen als menschliche Zellen: "Der Körper als Lebensraum" ist heute Thema der "Langen Nacht" im Deutschlandradio, von 23 Uhr bis 2 Uhr früh. Morgen wird diese Sendung zum Valentinstag im Deutschlandfunk wiederholt, ebenfalls von 23 Uhr bis 2 Uhr.

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Wissenschaftliches, Geschichtliches, Lustiges, Gruseliges und Anregendes versprechen die Moderatoren Judith Grümmer und Martin Winkelheide. Eingeladen sind drei Wissenschaftler: die Parasitologin Dr. Brigitte Bannert aus Berlin, der Mikrobiologe und Immunologe Professor Klaus Peter Schaal von der Uni Bonn und der Medizinhistoriker Professor Wolfgang U. Eckart von der Uni Heidelberg.

"Zwischen Mensch und Tier, vor allem zwischen Mensch und Protozoen oder Insekten, herrscht eine Symbiose", so Eckart. "Diese Symbiose kann krank machen, aber sie kann auch sehr nützlich sein." Sein Thema in der Sendung sind allerdings eher die krankmachenden Mitbewohner. So wird der Mediziner und Historiker von den großen Seuchen erzählen, vor allem von der Großen Pest des 14. Jahrhunderts.

"Wir wissen ziemlich genau, wo sie hergekommen ist", erzählt Eckart im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". "Nämlich aus Ostasien wie viele der Erreger. Auch die Influenza etwa kommt fast regelmäßig aus Ostasien."

Im Mittelalter wurde die Pest über die Krim nach Europa eingeschleppt: Tatarische Belagerer der Krim schossen mit Katapulten Pestleichen in die belagerte Stadt. Unter der Bevölkerung waren viele venezianische Handelsleute, die mit Schiffen nach Hause flohen und die Pest in die großen Hafenstädte wie Neapel und Marseille brachten.

Weitere Themen von Eckart sind Malaria und Schlafkrankheit. Da wird er auch von Menschenversuchen in Afrika berichten, so von den "Schlafkrankheitsexperimenten in Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, wo berühmte deutsche Forscher, etwa Robert Koch, auf der Suche nach Medikamenten gegen Trypanosomiasis Menschen systematisch infiziert haben und an ihnen ziemlich brutale Experimente gemacht haben".

Übrigens bringen die drei Wissenschaftler auch ihre Musik mit. Eckart wird etwa Lieder von jüdischen Künstlern aus dem Wien der 30er Jahre vorstellen.

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