Erste Suizide - "ganz Sri Lanka ist traumatisiert"

GALLE (dpa). Seit Sujeewa Amarasena von den ersten Selbstmorden nach der Katastrophe in Sri Lanka gehört hat, schellen bei dem Arzt die Alarmglocken. "Wir müssen sofort mit psychologischer Betreuung beginnen", sagt der Leiter der Kinderabteilung im Krankenhaus in Karapitiya.

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Gemeinsam mit Psychiatern und Psychologen organisiert er die Schulung von jungen Medizinern, die Freiwilligen sollen im Süden Sri Lankas psychologische Notfallhilfe für die Überlebenden leisten. Sie wird dringend gebraucht: Die ganze Nation, so Gesundheitsminister Nimal Siripala de Silva, ist traumatisiert.

Die Überlebenden haben Furchtbares durchgemacht. Mehr als 50 Mediziner aus verschiedenen Gegenden haben sich in Karapitiya versammelt, um zu helfen; es sind viel mehr gekommen, als Amarasena nach den Aufrufen erwartet hat. Das Land steht in der Not zusammen, die Solidarität ist überwältigend - ebenso wie das Elend.

Das Ausmaß der psychologischen Katastrophe wird noch lange nicht absehbar sein. "Traumatisierte Menschen begehen auch nach 30 Jahre noch Selbstmord", sagt Amarasena. "Wir müssen die Folgen von Beginn an so gering wie möglich halten, wir müssen psychologische Unterstützung anbieten." Drei Teams mit je 50 Medizinern sollen in die verwüsteten Küstengegenden ausschwärmen.

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