"Wir waren zur U, Juchu!"

KÖLN (frk). "Wir waren zur U, Juchu!". Auf bunt bedruckten Transparenten verkünden die Kinder der Kindertagesstätte "Rasselbande" aus Unna in Nordrhein-Westfalen, daß sie alle an den Früherkennungsuntersuchungen im Vorschulalter (U7 bis U9) teilgenommen haben.

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Mit diesem Fotomotiv haben sie den diesjährigen Wettbewerb der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gewonnen. Um die Teilnehmerzahlen an den Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern zu steigern, hatte die BZgA Anfang des Jahres die Aktion "Ich geh zur U! Und Du?" gestartet.

Die Vorsorgeuntersuchungen im ersten Lebensjahr werden noch von 91 Prozent aller Kinder besucht, die entsprechenden Untersuchungen im Alter zwischen zwei und fünf Jahren dagegen nutzen nur noch zwei Drittel. Sie dienen dazu, mögliche Entwicklungsstörungen der Kinder wie Sprach-, Seh- oder Hörstörungen noch vor der Einschulung erkennen und behandeln zu können.

Es seien vor allem sozial schwache Familien und Migranten-Familien, die den Gesundheitscheck für ihre Kinder auslassen, sagte Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA.

Häufig wüßten diese Eltern nichts von dem Angebot, das von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird, oder sie hätten Berührungsängste. Als Folge beobachtet Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, bei Erstkläßlern häufig Sprachstörungen, die "schon längst behoben sein könnten".

Im Gegensatz zu dem geforderten Wortschatz von 2000 Wörtern, könnten sich viele nur mit etwa 400 Wörter artikulieren. "So ein Defizit ist in der Schule nicht mehr aufzuholen", sagte Hartmann.

Aus diesem Grund hat die BZgA bundesweit Kindergärten, Kinder- und Jugendärzte, Jugend- und Gesundheitsämter dazu aufgerufen, sich zu Netzwerken zusammenzuschließen. Die Kindergärten informieren die Eltern mit Plakaten und Flyern über die Früherkennungsangebote.

Sobald ein Kind die Untersuchung absolviert hat, bekommt es ein T-Shirt mit einer entsprechenden U7-, U8- oder U9-Aufdruck. Sobald alle Kinder eines Kindergartens ein T-Shirt besitzen, wird ein Foto geschossen und an die BZgA geschickt.

Etwa 25 000 T-Shirts konnten in diesem Jahr schon verteilt werden. Die Gewinner - den zweiten Platz belegte die Kita "Vizelinstraße" in Hamburg-Eimsbüttel, den dritten die Kita "Pusteblume" aus Wolfen in Sachsen-Anhalt - erhalten ein Preisgeld von 250 Euro, 200 Euro und 150 Euro.

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