300 000 Mißhandlungen jährlich

HAMBURG (dpa). Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich etwa 300 000 Kinder mißhandelt. Der Arte-Themenabend "Kindesmißbrauch - Präventionsversuche" (heute, ab 20.40 Uhr) soll familiäre Hintergründe aufdecken und die Arbeit von Institutionen und Selbsthilfegruppen erläutern.

Veröffentlicht:

Dabei geht es sowohl um die Betreuung der Opfer als auch um die Täter, die oft selbst Opfer sexueller Übergriffe waren. Außerdem will Arte Hinweise geben, wie Eltern ihre Kinder vor den Gefahren schützen können, die von einschlägigen Internetseiten und Chatrooms ausgehen. Die Dokumentation "Der unsichtbare Feind" (20.40 Uhr) begibt sich auf Spurensuche zu verschiedenen Familien, in denen Kinder oder Jugendliche mit dem unsichtbaren Feind aus dem World Wide Web zu tun hatten.

Zwei junge Mädchen zeigen, was bei einem Chat passieren kann, und erfahren, daß die "sexuelle Anmache" schon nach wenigen Minuten erfolgt. Manchmal kommen die Eltern rechtzeitig darauf, wenn über das Internet sexuell provozierende Fotos von Jugendlichen gegen Geld angefordert werden.

Der unsichtbare Feind aus dem Netz bedient sich der Anonymität des Mediums. Kinder werden zu Opfern pädokrimineller Geschäfte. Videos mit Bildern von Kindesmißhandlungen werden von verbrecherischen Banden ins Netz gestellt. Gegen Zahlung hat ein Internet-Nutzer dann die Möglichkeit, sie zu konsumieren.

Experten erklären, wie Kinder psychologisch und praktisch geschützt werden können, damit sie nicht zu Opfern des Internets werden Fabian, Kim und Marcel stehen im Mittelpunkt der Dokumentation "Spuren der Angst" um 21.40 Uhr, die über die soziale Einrichtung namens KID ("Kind in Düsseldorf") berichtet.

Diese Organisation unternimmt den Versuch, Ursachen für die (sexuelle) Mißhandlung von Kindern zu ermitteln. Ein Prozeß, in den die Psychologen, Therapeuten und Pädagogen von KID auch die Eltern einbinden.

Abgerundet wird der Arte-Themenabend um 22.30 Uhr mit einer Gesprächsrunde, moderiert von Annie-Claude Elkaim. Gast bei ihr ist unter anderen Ruth Schäfer, Mitglied des Vereins "Wildwasser", der vor allem Mädchen und Frauen, die von sexueller Mißhandlung betroffen sind, betreut.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Kommentar

Alarmstufe rot in der Notaufnahme

Glosse

Die Duftmarke: Frühlingserwachen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer