Seit fast 100 Jahren Hilfe für Blinde

BENSHEIM (dpa). Mit einer Gala startet heute die Christoffel-Blindenmission (CBM) in Bensheim in ihre Jubiläumskampagne zum 100. Geburtstag. 1908 legte Ernst Jakob Christoffel mit einem Heim für Blinde, andere Behinderte und Waisen in der Türkei den Grundstein für die heutige Organisation.

Veröffentlicht:

Zwölf Monate lang will nun das Hilfswerk durch 100 deutsche Städte reisen und Menschen über Blindheit und andere Behinderungen informieren - und dabei Spenden sammeln. "Es ist ein Wunder, dass Blinde nach einer nur 30 Euro teuren Operation am Grauen Star wieder sehen, oder schwerhörige Kinder mit einem Hörgerät für 20 Euro plötzlich am Schulunterricht teilnehmen können", so CBM-Direktor Martin Georgi. Auch ein Rollstuhl koste nur 120 Euro und bewahre Menschen davor, ihr Leben lang im Dreck zu kriechen. Das Jubiläumsjahr wird am 27. November 2008 in der Berliner Gedächtniskirche abgeschlossen.

Als Christoffel (1876-1955) sein Heim für türkische Waisenkinder eröffnete, war er noch weitgehend auf sich allein gestellt. Inzwischen hat sich aus seinem Einsatz für die Ärmsten gleich welcher Herkunft und Religion eines der größten Hilfswerke für blinde Menschen entwickelt. 2006 förderte die CBM mit 61,1 Millionen Euro mehr als 1000 Hilfsprojekte weltweit und half damit nach eigenen Angaben 18 Millionen Menschen mit verschiedenen Behinderungen in rund 100 Ländern.

An den Ursachen der Blindheit hat sich seit der Zeit Christoffels in der Türkei und später im Iran wenig geändert. Oft sind fehlende Hygiene und mangelnde medizinische Versorgung der Hauptgrund. Selbst Salben gegen Augeninfektionen durch schmutziges Wasser fehlen. So kann eine Bindehautentzündung ohne Therapie zu Blindheit führen. "80 Prozent der Behinderten leben in Entwicklungsländern. Es gibt einen eindeutigen Kreislauf zwischen Armut und Behinderung", so Georgi.

80 Prozent der Behinderten leben in armen Ländern.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

© HL

Herbstsymposium der Paul-Martini-Stiftung

Krisenkommunikation war Schwachpunkt in der Pandemie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Große Fall-Kontroll-Studie

Demenz: Offenbar erhöhte Mortalität mit Benzodiazepintherapie

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut