Zyklon-Opfer warten weiter auf internationale Hilfe

FRANKFURT/MAIN (ine). In Birma sind hunderttausende Menschen nach dem Zyklon ohne Hilfe. Viele Kliniken sind zerstört und die Helfer sitzen in den Nachbarländern fest. Auch die Vereinten Nationen warten auf Einreisegenehmigungen. Ähnlich geht es auch deutschen Helfern.

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Mitarbeiter der Malteser verteilen Hilfsgüter in Birma.

Mitarbeiter der Malteser verteilen Hilfsgüter in Birma.

© Foto: Malteser Hilfsdienst

"Unser medizinisches Team hat glücklicherweise ein Flugticket bekommen", sagte Julia Brunner, Projektleiterin des Malteser Hilfsdienstes im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Die Aufgabe der Helfer beschränke sich derzeit auf die Koordination der Hilfsmaßnahmen, da ihnen von den Behörden noch keine Reiseerlaubnis in die betroffenen Gebiete erteilt wurde. In zwei Ortschaften hätten lokale Helfer bereits Medikamente verteilt. Sobald ein Einsatz von den Behörden genehmigt wird, werde das medizinische Team den weiteren Einsatz planen.

"Hilfe zu leisten ist in Birma generell schwierig", sagt Brunner. Die öffentlichen Gesundheitsdienste könnten die Basisgesundheitsversorgung nicht sicherstellen. Es fehle an Ausrüstung und Medikamenten. Vor allem in ländlichen Gebieten und in den Armenvierteln von Yangon hätten die Menschen keinen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen. "Oft ist ein Besuch beim Arzt mit einem stundenlangen Fußmarsch verbunden", sagt Brunner.

Eine von den Maltesern gemachte Befragung nahe Yangon zeigt, dass nur 18 Prozent der Bevölkerung medizinische Hilfe in Anspruch nimmt. Im Schnitt bezahlen sie dafür 30 Euro. Das entspricht in etwa dem Jahreseinkommen eines Arbeiters.

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