"Es ist wieder gut - alles war nur ein schlimmer Traum"
Ein Bericht in der "Ärzte Zeitung" gab den Anstoß: Vor 15 Jahren gründete ein Hausarzt die "Aktion Kleiner Prinz" für traumatisierte Kinder.
Veröffentlicht:Als Klaus Schäffer, Allgemeinmediziner und Arzt für Naturheilverfahren im westfälischen Warendorf, 1993 in der "Ärzte Zeitung" über eine Ausstellung mit Bildern von kriegstraumatisierten Kindern auf dem Balkan las, fasste er einen Entschluss: Er wollte "ein Projekt starten, das die Therapeuten dieser Kinder aktiv und substanziell unterstützt". Zusammen mit Kollegen gründete er den Verein "Aktion Kleiner Prinz - Internationale Hilfe für Kinder in Not".
Die erste Unterstützung ging an das Kinderhospital der kroatischen Hauptstadt Zagreb, dessen leitende Psychiaterin die Hilfe für das ganze Land einschließlich der Flüchtlingslager koordinierte. Es folgten Hunderte von Transporten ins Kriegsgebiet, Evakuierungen von kranken und verletzten Kindern und später weitere Aktionen in anderen Krisengebieten der Welt.
"Aus dem Pflänzchen, welches 1993 gesetzt wurde, ist bis heute ein prachtvoller Baum herangewachsen, der über 15 Jahre viele Früchte trug", sagt Klaus Schäffer im Rückblick. Eigenen Angaben zufolge wurden bis heute mehr als zehn Millionen Euro an Hilfen mobilisiert.
"Kinderseelen heilen helfen" ist das Anliegen des Vereins. Das schließt inzwischen auch die Hilfe für Kinder aus sozialen Brennpunkten ein, in Deutschland ebenso wie in Rumänien, Bosnien, Indien, Indonesien, Namibia und im Kongo. Neben Sachspenden gibt es auch therapeutische Hilfe. 2002 wurde der Hilfsorganisation vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) das Spenden-Siegel zuerkannt.
"Seien wir mutig genug, uns vor die Schwachen zu stellen", schreibt Klaus Schäffer im Vorwort zu seinem Buch "Wir werden wieder glücklich sein, und alles war ein schlimmer Traum". Es begleitete die Ausstellung von einst. "Unsere Kinder sind es, deren berechtigtem Anspruch auf eine friedvollere und lebenswerte Welt wir genügen müssen."