Pädiater beschäftigen sich mit NS-Vergangenheit

Eine Ausstellung dokumentiert Verwicklungen.

Veröffentlicht:
Pädiater beschäftigen sich mit NS-Vergangenheit

© www.dgkj.de

POTSDAM (ras). Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hat das Schicksal vieler jüdischer Kinderärzte zwischen 1933 und 1945 aufgearbeitet und sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinandergesetzt.

1940 wurden die ersten "Kinderfachabteilungen" zur Ermordung kranker und behinderter Kinder eingerichtet, in denen mehr als 5000 Kinder und Jugendliche starben. Insgesamt sind über 10 000 Kinder bis 1945 Opfer der ideologischen Programme zur Vernichtung des so genannten "lebensunwerten Lebens" geworden. In vielen Fällen waren auch Pädiater an der Meldung, Begutachtung und Tötung der Kinder beteiligt.

Bei einer Gedenkveranstaltung in Potsdam stellte sich die DGKJ in bemerkenswert offener Weise dieser Verantwortung: In einer Erklärung verlas DGKJ-Präsident Fred Zepp die Anerkennung von Schuld und Mitwirkung der Kinderheilkundler an den NS-Medizinverbrechen.

In Potsdam wurde die Ausstellung "Im Gedenken der Kinder" präsentiert, die die Verwicklung der Kinderheilkunde dokumentiert. Ab Januar 2011 soll sie im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam öffentlich gezeigt werden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Forschung

Beeinflusst Mikroplastik chronische Erkrankungen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle