Wie Türen als Gedächtniskiller fungieren

"Was wollte ich hier nochmal?" Wer voller Tatendrang in der Küche aufgebrochen ist, weiß manchmal schon im Schlafzimmer nicht mehr, was ihn trieb. Mit Demenz hat das nichts zu tun, sondern mit Strategie.

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WEINHEIM (dpa). Das Gehirn koppelt einen Gedanken oft an das Zimmer, in dem er entstand. Daher falle es einem Menschen manchmal schwer, sich an etwas zu erinnern, das er sich in einem anderen Raum vorgenommen habe, berichtet das Magazin "Psychologie heute" (Weinheim/Aprilausgabe) mit Verweis auf eine US-Studie (The Quaterly Journal of Experimental Psychology 2011, 64 (8), 1632-1645).

Hirn bündelt Erinnerungspakete - aber nicht immer so, wie wir wollen

Der Grund: Das Gehirn bündelt Erinnerungspakete - allerdings nicht unbedingt nach inhaltlichen Gesichtspunkten, sondern manchmal auch nach anderen Kapiteln. So seien für die Erinnerungsstruktur oft auch räumliche Gegebenheiten entscheidend.

Die Forscher der Universität von Notre Dame im US-Staat Indiana baten für drei Experimente jeweils rund 60 Menschen Gedächtnisübungen machen. Unter anderem sollten sie Gegenstände in verschiedene Kisten verstauen und sich später daran erinnern - einige Probanden im selben Raum, andere im Nebenraum.

Türen sind Gedächtniskiller

Der Test ergab: Türen können Erinnerungskiller sein. Bei den Teilnehmern, die durch eine Tür gehen mussten, waren die Erinnerungen eher verblasst als bei denen, die im selben Raum blieben. Die Forscher nennen das einen "räumlichen Aktualisierungseffekt".

Auch die Rückkehr in den Raum des Gedankens helfe nicht viel, berichten die Wissenschaftler um Dr. Gabriel Radvansky. Die Experimente hätten gezeigt, dass das Gehirn die zum Zimmer gehörenden Gedanken mit dem Überschreiten der Türschwelle regelrecht wegordne. Einmal archiviert, seien sie nicht so leicht wieder abrufbar.

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