TV-Showmaster Kurt Felix an Krebs gestorben

Mit dem Fernseh-Klassiker "Verstehen Sie Spaß?" eroberte Kurt Felix vor 30 Jahren die Herzen der Zuschauer. Jetzt ist der Fernsehmoderator im Alter von 71 Jahren an den Folgen von Krebs gestorben.

Veröffentlicht:
Der "Verstehen Sie Spaß?"-Erfinder Kurt Felix starb im Alter von 71 Jahren.

Der "Verstehen Sie Spaß?"-Erfinder Kurt Felix starb im Alter von 71 Jahren.

© dpa

ST. GALLEN (dpa). Ein Jahrzehnt präsentierte Kurt Felix das Bild auf deutschen Bildschirmen. Bis 1990 präsentierte der beliebte Schweizer mit seiner Frau Paola den Klassiker "Verstehen Sie Spaß?".

Nun starb er 71-jährig im schweizerischen St. Gallen, wie sein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa am Samstag sagte.

Er erlag demnach schon am Mittwoch seiner langjährigen Krebserkrankung und wurde am Samstag in St. Gallen beigesetzt. Wie mehrere Medien berichten, litt Felix an einer Thymomkrebserkrankung.

ARD trauert um "begnadeten Entertainer"

"Mit schönen Erinnerungen und einem Lächeln im Gesicht ist Kurt von dieser Welt gegangen", teilte seine Frau Paola, mit der er 31 Jahre verheiratet war, der dpa mit.

"Gerade in dieser großen Traurigkeit denke ich unendlich dankbar zurück an die schönsten Jahrzehnte meines Lebens, die ich mit ihm erleben durfte."

"Mit Kurt Felix haben wir einen der ganz Großen verloren", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres in München. "Wir trauern um einen begnadeten Entertainer. Er hat Fernsehsendungen entwickelt, die Millionen Menschen Spaß und Freude bereitet haben. Die ARD verbeugt sich in Dankbarkeit."

Abendfüllende Fernsehshow mit versteckter Kamera

Mehr als zehn Jahre hatte Felix bis Anfang 1990 die Show "Verstehen Sie Spaß?" mit der versteckten Kamera präsentiert, für die er auch die Idee gehabt hatte.

Insgesamt 53 Ausgaben der Show gab er sein Gesicht. Zunächst moderierte Felix allein, von 1983 an gemeinsam mit seiner Frau Paola.

Filme mit der versteckten Kamera hatte Chris Howland bereits Ende der 1950er Jahre nach Deutschland gebracht. Doch Felix machte daraus erstmals eine abendfüllende Fernsehshow.

"Verstehen Sie Spaß?" wurde mit bis zu 23 Millionen Zuschauern zum Quotenhit. "Unser Erfolg war und ist bis heute, dass wir keine Gürtellinie und auch keine Schmerzgrenze unterschreiten", sagte Felix einmal. "Das Opfer muss am Ende mitlachen können."

Felix: "Fernsehen ist mein Leben"

Das Konzept der Sendung hatte Felix bereits zuvor im Schweizer Fernsehen getestet. Er kreierte und moderierte von 1974 bis 1981 die Samstagabend-Show "Teleboy". Schon damals drehte er Streiche mit der versteckten Kamera.

"Teleboy" mit mehr als zwei Millionen Zuschauern ist bis heute die meistgesehene Sendung in der Geschichte des Schweizer Fernsehens. Als Autor und Moderator war Felix zuvor schon für andere Sendungen in der Schweiz verantwortlich.

In einem seiner letzten Interviews hatte Felix gesagt: "Fernsehen ist mein Leben." Bereits 1953, als das Schweizer Fernsehen seinen Versuchsbetrieb aufnahm, fühlte er sich von dem elektronischen Medium angezogen.

"Ich stand jeden Abend vor dem Schaufenster des Radiogeschäfts und schaute fasziniert auf den kleinen Bildschirm", erinnerte sich Felix. "Ich wusste sehr bald: In diesen Kasten möchte ich auch mal rein."

Krebs bestimmte seinen Alltag

Schon vor mehr als 21 Jahren, zu seinem 50. Geburtstag, zog sich Felix als Showmaster zurück. "Mein Lebensmotto war immer: 25 Jahre lernen, 25 Jahre arbeiten, 25 Jahren genießen." Doch seine Krebserkrankung machte ihm schwer zu schaffen.

Er erholte sich nur mühsam von den Strapazen der Krankheit und der damit verbundenen medizinischen Eingriffe. Der Krebs bestimmte in den letzten Jahren seinen Alltag.

Deswegen musste er sich auch fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Neben Paola hinterlässt Felix einen Sohn aus erster Ehe, Daniel.

Er hat sich vom Vater mit dem Fernsehvirus anstecken lassen. Der 45-Jährige arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Sendeleiter beim Schweizer Fernsehen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert