Vegetarische Ernährung

Nachfrage nach fleischloser Kost ist groß

Alle großen deutschen Handelsketten haben Vegetarier und Veganer als Kunden entdeckt.

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DÜSSELDORF. Vegane und vegetarische Lebensmittel vom Soja-Schnitzel bis zum Fruchtgummi ohne Schweinegelatine erobern immer mehr Regale in den deutschen Supermärkten. Nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben sich die Umsätze mit Fleischersatzprodukten und pflanzlichen Brotaufstrichen in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt.

Die Nachfrage nach Wurst sank dagegen seit 2008 laut GfK mengenmäßig um acht, die nach Fleisch sogar um neun Prozent.

Entscheidend für das kräftige Umsatzwachstum bei vegan-vegetarischen Produkten ist nach Einschätzung des GfK-Experten Wolfgang Adlwarth, dass sich die fleischlose Bewegung aus der Nische heraus in die Mitte der Gesellschaft ausdehnt.

Auch immer mehr Verbraucher, die prinzipiell nichts gegen Fleisch hätten, reduzieren aus Tierschutz-, Umwelt- und Gesundheitsgründen ihren Fleischkonsum. Vor allem jüngere Konsumenten kaufen heute erheblich mehr Veggie-Produkte als noch vor einigen Jahren.

Trotz des aktuellen Rückenwindes ist es aber immer noch eine Minderheit, die bereit ist, völlig auf Fleisch zu verzichten. Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) geht von rund 7 Millionen Vegetariern und 1,2 Millionen Veganern in der Bundesrepublik aus.

Das entspräche zusammen rund zehn Prozent der Bevölkerung.

Eine repräsentative Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim kam dagegen 2013 zu deutlich niedrigeren Zahlen. Demnach ernähren sich etwa 3,7 Prozent der Deutschen fleischlos.

Rewe-Chef Alain Caparros betonte nichtsdestotrotz kürzlich, trotz des aktuellen Booms handele es sich noch immer um einen Nischenmarkt, nicht um eine Massenbewegung. (dpa)

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