"Kleine Gallier" lernen Französisch im Krabbelalter

HANNOVER (dpa). Mit französischen Kinderliedern schon vor dem Frühstück starten in Hannover seit kurzem 14 Kleinkinder in den Tag. In der Krabbelgruppe der "Kleinen Gallier" üben Anderthalbjährige bereits die Sprache des Nachbarlandes. Außer Franzosen schicken auch Deutsche ihre Kinder in die Gruppe, um das Sprachrepertoire des Nachwuchses zu fördern.

Veröffentlicht:

Überfordert seien die Kleinen mit mehreren Sprachen keineswegs, sagen Experten - warnen zugleich aber vor zu viel elterlichem Ehrgeiz. Im späteren Berufsleben wird die Kenntnis mehrerer Fremdsprachen inzwischen eher zur Pflicht denn zur Kür.

"Englisch ist schon fast Pflichtprogramm", sagt die bildungspolitische Sprecherin des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin, Berit Heinz. Berufstätige könnten inzwischen davon ausgehen, irgendwann auch einmal im Ausland zu arbeiten. Die grenzüberschreitenden Kontakte vieler Firmen hätten zugenommen, andere hätten Filialen im Ausland. "Selbst bei einfachen Berufen ist es keine Seltenheit mehr, daß man eine Sprache braucht."

In qualifizierten Berufen seien zwei Fremdsprachen empfehlenswert. Außer Englisch und den Weltsprachen Spanisch, Französisch und Portugiesisch seien Sprachen aus dem osteuropäischen und asiatischen Raum gefragt.

"Kleine Kinder sind mit mehreren Sprachen nicht überfordert", sagt Rosemarie Tracy von der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaften (DGfS) in Mannheim. Eine Altersschwelle vor dem Lernen einer zweiten Sprache müsse nicht abgewartet werden. "Es gibt Kinder, die von Anfang an mit zwei Sprachen aufwachsen." Beim Erlernen einer Fremdsprache sei es allerdings wichtig, daß die Muttersprache nicht vernachlässigt werde.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Bürokratie vermiest die Stimmung

Zi-Praxis-Panel: Grundstimmung in Praxen leicht verbessert

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für überzeugende Bankgespräche

Praxis-Investition geplant? Das gehört in Ihren Businessplan!

Blick in die Zukunft

Alzheimertherapie 2.0: Neue Strategien gegen Beta-Amyloid

Lesetipps
Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

Ein junges Mädchen das von einer Krankenschwester auf der Intensivstation versorgt wird.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Familie miteinbeziehen

Delir bei Kleinkindern: Von Risikofaktoren bis zur Diagnose

Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?