"Ich gebe die Menschen in Afghanistan nicht auf"
Die Gefahr lauert überall: Eine mutige Krankenschwester beschreibt ein vom Krieg zerrissenes Land.
Veröffentlicht:FRANKFURT/MAIN (Smi). "Afghanistan und seine Kriege sind in meinem Kopf, in meiner Seele, in meinem Herzen", schreibt die deutsche Krankenschwester Karla Schefter.
In ihrem Buch "Ich gebe die Menschen nicht auf", erschienen im Rowohlt Verlag, zieht Karla Schefter eine erste Bilanz ihres Engagements in dem vom Krieg zerrissenen Land. Vor 20 Jahren hat die 1942 in Allenstein, Ostpreußen, geborene ehemalige Op-Schwester in Chak-e-Wardak ein Krankenhaus aufgebaut, weil sie ein Zeichen setzen wollte.
Das ist ihr gelungen. In dem mit Spendengeldern errichteten Hospital werden inzwischen jährlich bis zu 100.000 Patienten behandelt - kostenlos und auf hohem medizinischen Niveau. 1992 übernahm Karla Schefter die Leitung der Einrichtung, deren Geschicke sie seit einigen Jahren jedoch nur noch aus der Ferne lenken kann - in Chak selbst fürchtet sie um ihr Leben.
Hinterhalte, Entführungen, Selbstmordattentate - die Sicherheitslage in Afghanistan, schreibt Karla Schefter, habe sich seit dem Einmarsch der US-Truppen 2001 kontinuierlich verschlechtert. Dennoch will die Deutsche, die für ihr Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, dem Bambi und dem Malalai-Orden, der höchsten afghanischen Auszeichnung für Frauen, geehrt wurde, das Land nicht verlassen.
Karla Schefter: Ich gebe die Menschen nicht auf. Rowohlt Verlag. Reinbek 2011. 256 Seiten. 19.95 Euro. Infos zum Hospital im Internet www.chak-hospital.org