Gesundheits-Saft soll Gemüse- und Obstmuffeln Ernährung erleichtern

KIEL (eb). Sekundäre Pflanzenstoffe beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und senken das Krebsrisiko. Forscher der Uni Kiel untersuchen jetzt, wie der gesundheitliche Nutzen der Wirkstoffe durch Kombination gesteigert werden kann.

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In Kooperation mit dem Unternehmen Schwartau soll ein funktioneller Saft entstehen, der Obst- und Gemüsemuffeln eine gesunde Ernährung erleichtert. Das berichtet die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein, die zusammen mit dem Bundesland das Projekt jetzt mit 120 000 Euro fördert.

Das Entwicklungs-Projekt dient der Herz-Kreislauf-Prävention.

Fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag empfehlen Ernährungsexperten, das entspricht etwa 600 g. Davon seien die Deutschen mit im Schnitt nur 350 g weit entfernt, sagt Professor Gerald Rimbach, Direktor des Instituts für Humanernährung der Uni Kiel. Dabei belegen viele Studien: Wer öfter zu Obst und Gemüse greift, erkrankt seltener an Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Warum das so ist, diesem Rätsel sind Forscher seit dem Auffinden sekundärer Pflanzenstoffe auf der Spur. Mehr als 100 000 sekundäre Pflanzenwirkstoffe gibt es nach Schätzungen, von einigen ist der gesundheitsfördernde Effekt beim Menschen bereits bekannt. Die Palette der Wirkungen reicht von antioxidativen Effekten über entzündungshemmende Eigenschaften bis hin zur Regulierung von Blutdruck, Blutzucker oder Cholesterinspiegel. Einen Haken hat die Sache jedoch: "Keine Substanz kann alles", sagt Rimbach. Deswegen raten Experten bisher allgemein dazu, Obst- und Gemüse stets bunt zu mischen.

Wie sich mit einer gezielten Kombination der pflanzlichen Helfer der gesundheitliche Nutzen für Menschen steigern lässt, das untersuchen die Kieler Forscher. "Sollte es gelingen, auf der Basis der geplanten Studie innovative Konzepte für gesunde Lebensmittel etablieren zu können, könnte ein wichtiger Beitrag zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geleistet werden", sagt Rimbach.

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