Tsunami sorgt für großes Leid

Anfang 2005 sind eine ganze Reihe deutscher Ärzte mit internationalen Hilfsorganisationen in Südasien unterwegs, um die Opfer des Tsunamis medizinisch zu versorgen.

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Mehr als 500 Deutsche starben in den Wassermassen des Tsunami. Hauptsächlich Touristen an den thailändischen Traumstränden.

Mehr als 500 Deutsche starben in den Wassermassen des Tsunami. Hauptsächlich Touristen an den thailändischen Traumstränden.

© dpa

Anfang Januar 2005. Alle Hilfe der Welt benötigen Anfang 2005 die vom Tsunami am schwersten betroffenen Länder Indonesien, Sri Lanka und Thailand.

Bei einer der größten Naturkatatstrophen, die es je gegeben hat, verlieren über 230.000 Menschen ihr Leben. Ganze Ortschaften hatte die bis zu 15 Meter hohe Flutwelle am zweiten Weihnachtstag weggerissen. Unter den Opfern sind auch mehr als 500 Deutsche.

Die Hilfsbereitschaft in Deutschland ist groß. Kurz nach dem Beginn der Katastrophe, machen sich deutsche Ärzte auf den Weg. So versorgt unter anderem der niedersächsische Hausarzt Dr. Wolfgang Riske im Norden Sri Lankas gemeinsam mit zwei Kollegen über 17.000 Menschen in 28 Lagern.

"Personalsorgen haben wir nicht", berichtet die Ärztin Christiane Löll, von der deutschen Sektion der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen". Die Anrufe von Kollegen, die helfen wollen, können nicht mehr gezählt werden. Löll ist von der Hilfsbereitschaft beeindruckt.

Und wer nicht durch eigenen Einsatz helfen kann, der spendet. In weniger als zwei Wochen nach der Katatstrophe gehen allein auf dem deutschen Konto von "Ärzte ohne Grenzen" mehr als 30 Millionen Euro ein.

Das ist fast die doppelte Summe des Spendenaufkommens aus dem gesamten Jahr 2003. Hilfe kommt auch von der Bundeswehr. So bauen deutsche Soldaten auf Sumatra ein Lazarett auf.

Helfer stehen vor großen Herausforderungen

Bei den Medizinern, die im Auftrag von Touristikunternehmen nach Südasien fliegen, um verletzte deutsche Urlauber auf der Heimreise zu begleiten, zeigt sich, dass die medizinische Versorgung in Thailand gar nicht das größte Problem ist.

Aber jeder zweite Patient vermisste einen Angehörigen. Mit dem unsäglichen Leid vor Ort und dem persönlichen Leid der zu versorgenden Patienten umzugehen, stellt die Helfer vor große Herausforderungen.

Als nahezu aussichtslos empfinden viele Einheimische ihr Schicksal. So berichtet ein Nothilfe-Experte des Malteser-Auslandsdienstes, der sich um betroffene Flutopfer in Indien kümmert: Viele Menschen sehen keine Zukunft mehr, sie haben ihr Haus, ihre Eltern, ihre Kinder und ihren Ehepartner verloren. Ihre Existenz ist vernichtet.

Mit viel internationaler Hilfe wurden die verwüstetetn Küstenstriche allerdings relativ schnell wieder aufgebaut sowie Ende 2008 ein Tsunami-Frühwarnsystem installiert. (chb)

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