Zahl der Toten steigt, Sorge um Waisenkinder

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Die menschliche und finanzielle Tragödie, die das Jahrhundertbeben zusammen mit dem Tsunami im Nordosten Japans ausgelöst hat, wird immer deutlicher.

TOKIO (dpa). Auch zwölf Tage nach der Naturkatastrophe in Japan steigt die Zahl der Todesopfer weiter: Bisher wurde der Tod von 9301 Menschen bestätigt, wie die Polizeiführung am Mittwoch in Tokio nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo mitteilte.

Nach dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März werden noch 13 786 Menschen vermisst. Mit zusammen genommen vermutlich mehr als 23 000 Toten ist das die größte Naturkatastrophe in Japan seit dem Erdbeben von 1923, als mehr als 140.000 Menschen in den Tod gerissen wurden.

 Das Gesundheitsministerium leitete unterdessen eine Untersuchung ein, um Kindern beizustehen, die ihre Eltern verloren haben. Es bestehe die Sorge, dass die Katastrophe vom 11. März mehr Kinder zu Waisen gemacht habe als das Erdbeben von Kobe im Jahr 1995, sagte ein Sprecher des Sozial- und Gesundheitsministeriums.

Damals verloren etwa 100 Kinder ihre Eltern. Nach der Erfassung der Waisen sollen diese in Heime kommen oder an Pflegeeltern vermitteln werden. Dies werde aber wegen des großes Ausmaßes der Zerstörung noch einige Zeit dauern, sagte der Ministeriumssprecher.

Die Schäden des verheerenden Erdbebens und Tsunamis in Japan könnten sich einem Pressebericht zufolge auf bis zu 25 Billionen Yen (rund 220 Milliarden Euro) belaufen. Die japanische Regierung gehe in ihrer aktuellen Schätzung von direkten Schäden von 15 bis 25 Billionen Yen aus, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei".

In der Kostenschätzung seien die Schäden an Straßen, Häusern, Fabriken und anderen Bauobjekten berücksichtigt. Nicht enthalten seien direkte und indirekte Kosten für die Atomkatastrophe. Die Regierungsprognose soll als Grundlage für Wiederaufbaupläne und die dafür notwendigen Nachtragshaushalte dienen.

Nach dem Reaktorunglück in Fukushima hat die Betreibergesellschaft Tepco die großen Banken des Landes nach Informationen des Fernsehsenders NHK um Notkredite in Höhe von 1,5 Billionen Yen (13,1 Milliarden Euro) gebeten.

Diese Summe müsse möglichst bis Ende des Monats gezahlt werden, damit Tepco die Folgen des Unglücks im Atomkraftwerk Fukushima bewältigen könne, berichtete der Sender unter Berufung auf unterrichtete Kreise.

Möglicherweise könne der kurzfristig benötigte Betrag noch auf zwei Billionen Yen (17,4 Milliarden Euro) steigen. Als voraussichtliche Geldgeber nannte die japanische Nachrichtenagentur Kyodo die Institute Sumitomo Mitsui, Mizuho und die Bank of Tokyo-Mitsubishi.

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