Laserpointer-Attacken auf Piloten drastisch gestiegen

HALLE/FRANKFURT/MAIN (dpa). Angriffe auf Piloten mit Laserpointern haben drastisch zugenommen. Laut Luftfahrt-Bundesamt sind im vergangenen Jahr 279 Attacken auf Flugzeuge im deutschen Luftraum gemeldet worden

Veröffentlicht:
Nicht nur für Piloten gefährlich: Laser direkt ins Auge.

Nicht nur für Piloten gefährlich: Laser direkt ins Auge.

© lassedesignen / fotolia.com

2009 seien es noch 36 gewesen, wie die "Mitteldeutsche Zeitung" (Samstagsausgabe) berichtete.

Fast alle Angriffe richteten sich 2011 gegen Passagierflugzeuge. In sechs Fällen waren Hubschrauber betroffen, in vier Fällen Frachtmaschinen.

Deutschlandweit am stärksten betroffen ist den Angaben zufolge mit 35 Angriffen der Flughafen Frankfurt/Main. Häufig würden aber auch Piloten startender und landender Jets auf den Flughäfen Leipzig/Halle, Dresden sowie Berlin-Tegel und Schönefeld geblendet.

Die Luftwaffe klage ebenfalls über Laserpointer-Attacken, schreibt die Zeitung. Politische Motive sehe die Bundeswehr jedoch nicht.

Eher lägen den Taten wohl Übermut, Leichtsinn oder Fahrlässigkeit zugrunde, hieß es.

"Hochfrequente Laserpointer sollten unter Waffengesetz fallen"

Die Pilotenvereinigung "Cockpit" fordert dennoch, dass die hochfrequenten Laserpointer unter das Waffengesetz fallen sollten. Angriffe hiermit gefährden die Sicherheit des Luftverkehrs immens und können zu schweren Gesundheitsschäden bei den Piloten führen.

"Laserpointer-Attacken sind kein Kavaliersdelikt", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg der Nachrichtenagentur dpa. Sie gelten als gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr und können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden.

Jedoch würden Richter zu einer Bestrafung der Täter eine konkrete Gefährdung verlangen. "Piloten müssen aufgrund einer Blendung zum Reagieren gezwungen worden sein."

Das könne es aber nicht sein. "Schon der Versuch müsste bestraft werden", forderte Handwerg. Der Gesetzgeber sei in der Pflicht, hier nachzujustieren.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden