Wenn Zehntklässler für einen Tag 80 Jahre alt sind

Gymnasiasten in Bielefeld konnten die Probleme des Altseins erleben - wenn auch nur für einen Tag.

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KÖLN (mlr). Kann sich ein Sechzehnjähriger vorstellen, wie man sich mit 80 fühlt? Wie ist das, wenn die Augen und Ohren schlechter und die Gelenke unbeweglicher werden? Für Schüler der zehnten Klasse sind diese Probleme Jahrzehnte entfernt. Aber interessant wäre es doch trotzdem, sich einmal für ein paar Stunden einige Jahre in die Zukunft zu versetzen.

100 Zehntklässler des Bielefelder Gymnasiums am Waldhof hatten die Möglichkeit der individuellen Zeitreise. Die Stiftung "mitLeidenschaft" des Evangelischen Johanneswerks veranstaltete einen Projekttag, bei dem die Jugendlichen ausprobieren konnten, wie sich das Älterwerden anfühlt.

An fünf verschiedenen Stationen konnten die Schüler erleben, welche Veränderungen das Altern mit sich bringt. Bei einer "Age-Simulation" umwickelten sie sich ihre Finger mit Klebeband, um einen Eindruck zu bekommen, wie es sich anfühlt, wenn die Feinmotorik nachlässt. Außerdem konnten sie ein Rollstuhltraining absolvieren oder sich an einer weiteren Station mit dem Thema Demenz auseinandersetzen.

Der Projekttag, der ein Einführungstag für das Sozialpraktikum LIFE war, sollte das Interesse der Schüler wecken. "Wir möchten dafür werben, dass man sich sozial engagiert", sagt die Geschäftsführerin der Stiftung Elke Wemhöner. Die Stiftung organisiert Sozialpraktika in verschiedenen Bereichen, bei denen der Umgang mit Menschen und deren Problemen im Mittelpunkt steht. Bei den Zehntklässlern kam der Projekttag gut an. "Die Schüler waren begeistert", sagt Wemhöner. "Sie haben toll mitgemacht und es war eine gute Stimmung." Die Jugendlichen hatten nicht nur die Möglichkeit, das Älterwerden im Selbstversuch zu erleben.

In einer Ausstellung konnten sie sich außerdem über die Geschichte des Evangelischen Johanneswerks informieren oder sich in einem Film ansehen, welche Arbeitsbereiche es dort gibt. Das Projekt soll keine Eintagsfliege bleiben. "Es könnte gut sein, dass wir das noch einmal in Zusammenarbeit mit einer Schule realisieren", sagt Geschäftsführerin Wemhöner.

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