Op schlägt Physiotherapie bei Kreuzbandriß

FRANKFURT AM MAIN (ner). Ist das vordere Kreuzband im Knie zerrissen, sind die Langzeit-Behandlungsergebnisse nach operativer Rekonstruktion besser als nach konservativer Therapie. Schwere Gonarthrosen treten deutlich seltener auf.

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Das ist das Ergebnis einer österreichischen Langzeitstudie. Bislang gelten sowohl die konservative Behandlung mit Physiotherapie als auch die Operation grundsätzlich als anerkannte Therapieoptionen bei Ruptur des vorderen Kreuzbandes.

Allerdings bekommen fast 60 Prozent der konservativ behandelten Patienten nach 20 bis 25 Jahren eine schwere Kniegelenksarthrose, nach operativer Kreuzbandrekonstruktion seien es jedoch 22 Prozent, so Dr. Katja Tecklenburg von der Universität Innsbruck beim Jahreskongreß der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft Arthroskopie (AGA) in Frankfurt am Main.

Tecklenburg und ihre Kollegen haben 61 Patienten mit Ruptur des vorderen Kreuzbandes sechs, zehn und 20 bis 25 Jahre nachuntersucht. Bei 40 von ihnen war die Kreuzbandrekonstruktion mit dem mittleren Drittel der Patellarsehne vorgenommen, 21 Patienten waren konservativ behandelt worden.

Die Untersuchung bestand unter anderem aus international anerkannten subjektiven und objektiven Bewertungskriterien (IKDC-Score - International Knee Documentation Committee, KT1000-Arthrometer), Röntgenaufnahmen der Kniegelenke und der Innsbrucker Sportfähigkeitsklassifikation.

Nach operativer Kreuzbandrekonstruktion beurteilten die Studienteilnehmer die Funktion des Kniegelenkes sechs und zehn Jahre nach der Verletzung signifikant besser als in der Vergleichsgruppe mit konservativer Therapie, berichtete Tecklenburg.

Dieser Unterschied war nach 20 bis 25 Jahren allerdings nicht mehr vorhanden. Das Aktivitätsniveau war bei den operierten Patienten insgesamt höher, und es traten signifikant seltener schwere degenerative Veränderungen des Gelenkes auf, hieß es auf dem AGA-Kongreß.

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