Nicht ohne Helm auf die Piste!

CHICAGO (ddp.vwd). Das Tragen von Helmen bringt beim Alpinski und beim Snowboarden einen deutlichen Sicherheitsgewinn: Das Risiko für Kopfverletzungen liegt bei den Helmträgern um 60 Prozent niedriger als bei Fahrern ohne Helm, haben norwegische Forscher herausgefunden.

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Das Team um Steinar Sulheim von der norwegischen Schule für Sportwissenschaften in Oslo hatte, wie bereits kurz berichtet, die Verletzungen von etwa 3200 Wintersportlern auf norwegischen Pisten untersucht (JAMA 295, 2006, 919).

Die Forscher befragten in der Saison 2002 in acht norwegischen Skigebieten insgesamt etwa 6200 Wintersportler. Knapp die Hälfte davon hatten sich auf der Piste eine Verletzung zugezogen, darunter 580 eine Kopfverletzung.

Das Tragen eines Helms reduziere das Risiko für Kopfverletzungen bei Skifahrern und Snowboardern um etwa 60 Prozent, ergab die Auswertung. Besonders das Risiko schwerer Kopfverletzungen lasse sich mit einem Helm entscheidend reduzieren, erklären die Forscher. Insgesamt haben Snowboarder ein um mehr als 50 Prozent höheres Risiko für Kopfverletzungen als Skifahrer.

Kopfverletzungen sind im Wintersport die häufigste Ursache für eine Aufnahme im Krankenhaus. Auch sind sie Ursache der meisten tödlichen Unfälle auf der Piste. Unter den Profis ist das Tragen eines Helms daher längst Pflicht. Auf den Pisten in Italien gilt Helmpflicht seit 2005 für Skizwerge und Kinder bis zum 14. Lebensjahr.

Doch Kritiker einer Helmpflicht auch bei Freizeitsportlern führen immer wieder ins Feld, daß ein Helm die Sicht und das Hören behindere und außerdem auch vermehrt zu Halsverletzungen führen könne. Darauf deuteten etwa die Ergebnisse einer großen Studie aus Kanada hin (wir berichteten). Die norwegischen Forscher fanden allerdings in ihren Daten den Trend, daß ein Helm das Risiko für Halsverletzungen hingegen eher reduziert.

Insgesamt sei daher für alle Altersgruppen und Leistungsniveaus das Tragen eines Helms sinnvoll, ähnlich wie beim Radfahren oder Inlineskaten.

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