Übertrainings-Syndrom

Wenn zu intensiver Sport schadet

Hohe Trainingsintensitäten oder zu monotone Belastungen können bei Sportlern zum Übertrainings-Syndrom führen.

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Ausdauersport zählt zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen überhaupt. Wird das Training allerdings übertrieben, kann aus dem gesundheitlichen Nutzen auch ein Schaden werden.

Leistungsminderung, Schlaf- oder Essstörungen, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, Depressionen oder erhöhte Infektanfälligkeit – solche Beschwerden können auf ein Übertrainingssyndrom hinweisen, berichtete Privatdozent Dr. Thomas Bobbert, von der Charité in Berlin beim Internistenkongress. Es könne ausgelöst werden durch hohe Trainingsintensitäten über einen längeren Zeitraum, vor allem im hochintensiven Ausdauerbereich, zu monotone Belastungen, emotionalen Stress, zu schnelle Trainingsaufnahme nach Infekten oder auch einseitige Ernährung. Betroffen seien vor allem Leistungssportler, sagte Bobbert, aber auch Hobbysportler mit sehr hoher Trainingsintensität, vor allem Ausdauersportler, könnten ein Übertrainingssyndrom entwickeln und ab und zu in der Allgemeinarztpraxis auftauchen.

Wichtig sei es, bei Sportlern an ein solches Syndrom zu denken, betonte der Endokrinologe. Wegen der unspezifischen Symptome sei es schwer zu diagnostizieren, unter anderem durch Ausschluss anderer Erkrankungen. Für klassische Biomarker der endokrinen Funktion gebe es keine klaren Cutoff-Werte. Bei vielen Betroffenen sei die Hypothalamus-Hypophysen-Achse beeinträchtigt. Zu hormonellen Auffälligkeiten könnten niedrige Testosteronwerte, oft in Verbindung mit Libidoverlust, sowie anomale Spiegel an Schilddrüsenhormonen und Wachstumshormon zählen. Der T-Score könne auf eine deutlich erniedrigte Knochendichte hinweisen.

Bis sich Sportler von einem Übertrainingssyndrom erholen, kann es nach Angaben von Bobbert Wochen dauern. (rf)

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