Hausärzte sollten Männer mehr ins Visier nehmen

KIEL (di). Hausärzte im Norden sollten sich stärker um die Männer kümmern. Dies empfiehlt die DAK nach Auswertung ihres Gesundheitsreports 2008 für Schleswig-Holstein. Besonders auf Herzkreislauferkrankungen sollte in den Praxen geachtet werden.

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Konkurrenz, Karriere, Kollaps - nach diesem Motto leben nach Beobachtung von DAK-Landesgeschäftsführerin Regina Schulz noch immer viele Männer in Schleswig-Holstein.

Damit spielt sie auf die mangelnde Teilnahme von Männern an Vorsorgeuntersuchungen an. Nur jeder fünfte nimmt regelmäßig alle zwei Jahre an einer Gesundheitsuntersuchung teil. Zugleich sterben aber die Männer zwischen Nord- und Ostsee deutlich häufiger aufgrund von Arterienverkalkung (viermal so oft wie im Bundesdurchschnitt) und Herzinsuffizienz (26 Prozent über Bundesdurchschnitt).

Zugleich führen Herzinfarkte bei Männern fünf Mal so oft zu Fehltagen wie bei Frauen. "Hier müssen Männer mit Anreizsystemen und Bonusprogrammen stärker für die Klassiker der Prävention wie Bewegung, Raucherentwöhnung, Ernährungsumstellung motiviert werden", forderte Schulz. Auch vom Einsatz finanzieller Anreize verspricht sich die Kasse eine bessere Teilnahme, weil Männer darauf sensibler reagierten als Frauen.

Vor allem bei Männern um die 50 Jahre - hier spricht die DAK für Männer von einem "Gesundheitstief" - sieht die Kasse eine Chance zur Motivation zur Änderung des Lebensstils. Auf reine "Männerärzte" kann dagegen nach Ansicht der DAK verzichtet werden. Wichtiger seien Fortbildungen auf diesem Sektor. "Insbesondere Hausärzte sollten sich als Koordinatoren der Behandlung entsprechend qualifizieren", so Schulz.

Außer auf Hausärzte setzt sie auch auf Ansprache der Männer am Arbeitsplatz. Zusammen mit Betriebsärzten und Berufsgenossenschaften solle dort belastungsbezogene Prävention angeboten werden.

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