Bayern führt Impf-Recall-System ein

MÜNCHEN (sto). Mit einem Aktionsplan und einem neuen Recall-System soll in Bayern die Durchimpfungsrate speziell bei Masern erhöht werden.

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Das tut ja gar nicht weh. Kleinkind erhält eine Impfung vom Pädiater.

Das tut ja gar nicht weh. Kleinkind erhält eine Impfung vom Pädiater.

© Foto: GSK

Mit dem Aktionsplan will Bayern dem Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Masern in Europa bis zum Jahr 2010 zu eliminieren, einen entscheidenden Schritt näher kommen.

Um die dafür erforderliche Durchimpfungsrate von 95 Prozent zu erreichen, müssten Kinderärzte und Vertreter des öffentlichen Gesundheitsdienstes, aber auch Hebammen, Hausärzte oder Gynäkologen in Zukunft verstärkt aktiv werden, erklärte Bayerns Gesundheitsminister Otmar Bernhard. Dazu sollen den Ärzten künftig auch die regionalen Impfdaten zur Verfügung gestellt werden. Notwendig sei darüber hinaus auch eine ständige Aufklärung der Eltern, sagte Bernhard.

In Bayern gebe es keine generelle Impfmüdigkeit, erklärte Bernhard. So haben nach den Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2006 und 2007 über 97 Prozent der untersuchten Kinder eine abgeschlossene Grundimmunisierung gegen Tetanus und Diphtherie und über 95 Prozent einen Grundschutz gegen Poliomyelitis.

Viele Kinder sind ohne vollständigen Impfschutz.

Bei der Masernimpfung gebe es allerdings noch Defizite. So sind knapp 92 Prozent der Erstklässler einmal und etwa 76 Prozent auch das zweite Mal gegen Masern geimpft. In den meisten Fällen, in denen die für einen vollständigen Schutz zweite Impfung fehlt, sei diese schlicht vergessen worden, so Bernhard.

Es gebe aber auch noch einen Landkreis, in dem mehr als 20 Prozent der Kinder gar nicht gegen Masern geimpft sind. Und in neun Landkreisen haben zwischen 15 und 20 Prozent der Kinder keine Impfung gegen Masern, berichtete Bernhard. Solch niedrige Impfraten gebe es vor allem in der Gegend rund um München.

Deshalb führe Bayern jetzt landesweit ein neues Impf-Recall-System ein, das am Gesundheitsamt Pfaffenhofen erfolgreich erprobt wurde.

Bei der Schuleingangsuntersuchung sollen die Eltern künftig von Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes auf die Impflücken ihrer Kinder aufmerksam gemacht werden. Erwartet wird, dass sich die Impfraten auf diese Weise sowohl bei der Erst- und der Zweitimpfung erheblich steigern lassen.

Ein ähnliches System erprobe derzeit die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bayerns für gesetzlich versicherte Kinder in den ersten beiden Lebensjahren, berichtete der Gesundheitsminister.

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