Medi drängt, Verträge mit Fachärzten 2009 zu starten

STUTTGART (fst). Bis Mitte 2009 will der Medi-Verbund in Baden-Württemberg mit der AOK für niedergelassene Fachärzte Verträge nach Paragraf 73 c SGB unter Dach und Fach haben.

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Ärzte definieren Versorgungskonzepte - das Ziel von Medi.

Ärzte definieren Versorgungskonzepte - das Ziel von Medi.

© Foto: NEC Mitsubishi

Dabei werde der Hausarztvertrag mit der AOK, der Anfang Juli gestartet ist, die Blaupause sein, sagte Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner der "Ärzte Zeitung". In den künftigen Verträgen werde "das Tagesgeschäft" der Fachärzte durch Pauschalen entgolten.

Hinzu kämen beispielsweise krankenhausersetzende Leistungen, die einzeln honoriert werden sollen sowie Boni. Kritik an der Pauschalen-Philosophie wies Baumgärtner zurück: "Eigentlich hat jeder Niedergelassene schon bisher eine Pauschale pro Patient", sagte der Verbandschef mit Blick etwa auf Punktwertobergrenzen.

Die fachärztlichen Berufsverbände drängten auf Abschlüsse von Verträgen, berichtete Baumgärtner. Sie seien aufgefordert, Medi gegenüber ihre Vertragsvorstellungen klar zu definieren. Allerdings werde angesichts der Vorlauffristen etwa für Ausschreibungen kein 73c-Vertrag noch 2008 starten können. Bis Ende des Jahres soll aber die erste Vereinbarung mit der AOK ausverhandelt sein.

Die Zukunft der niedergelassenen Fachärzte lasse sich nicht mehr im KV-System sichern, zeigte sich Baumgärtner überzeugt: "Stattdessen definieren wir nun Versorgungskonzepte und setzen sie um. Dann gehen Patienten auch nicht mehr ins MVZ oder in die Klinik", sagte der Medi-Chef.

Lesen Sie dazu auch: Medi sieht KV vor Schrumpfungsprozess

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