Kommentar
Ärzte auf der Innovationsbremse
Im internationalen Vergleich tun sich deutsche Ärzte schwer, Innovationen einzusetzen. Das beklagt beispielsweise die forschende Pharma-Industrie. Tatsache ist: Anders als in Großbritannien oder Skandinavien gibt es keine hohen Hürden wie beispielsweise das IQWiG-Pendant NICE. Aber: In fast drei Jahrzehnten der Kostendämpfung haben Gesetzgeber, Ministerialbürokratie und Selbstverwaltung ein Regulationsgestrüpp wachsen lassen, in dem sich kein Arzt in der Praxis mehr verfangen möchte.
Hinzu kommt die in Deutschland gängige Attitüde, auch in bestimmten Wissenschaftskreisen, allem, was neu und relativ unbekannt ist, erst einmal ein hohes Risiko zuzusprechen - von Chancen ist hingegen selten die Rede. Fehler machen aber auch Forscher: Sie dürfen nicht mehr unter sich bleiben, sie müssen raus aus dem Elfenbeinturm - und ran an die Praktiker, um ihnen die Furcht vor Neuem zu nehmen!
Lesen Sie dazu auch: Die Chancen der Versorgungsforschung