Kommentar

Verspätete Politikberatung

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:

Na toll: Gerade neun Tage ist es her, dass der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung einen historischen Höchststand erreicht hat, da verrät uns die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in einer Studie: Die Beitragssatzerhöhung war gar nicht nötig. Im Gegenteil: Würden wir das Gesundheitssystem wirtschaftlicher organisieren, dann könnte der jetzt einheitliche Beitragssatz von 15,5 Prozent sogar um einen Punkt gesenkt werden.

Warum die Studienmacher ihre Erkenntnis der Öffentlichkeit nicht schon früher mitgeteilt haben - etwa im Herbst vergangenen Jahres, als heftig über den neuen Beitragssatz diskutiert wurde - bleibt ihr Geheimnis. Politikberatung - und in dieser Rolle sieht sich die INSM - funktioniert nur, wenn die Beratung vor der Entscheidung einsetzt. Dabei ist die Kernbotschaft im Prinzip richtig: Wer aufhört, im Gesundheitswesen nach kostspieligen Ineffizienzen zu suchen, schafft ein Fass ohne Boden.

Freilich: Wer verborgene Einsparmöglichkeiten aufspüren will, der muss schon genau hinschauen. So sollte etwa der in der Studie enthaltene Verweis auf den vergleichsweise "teuren" Arzt in Hamburg berücksichtigen, dass die Lebenshaltungskosten in einer Großstadt höher sind als auf dem flachen Land.

Lesen Sie dazu auch: Wo die GKV Einsparpotenziale haben soll

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert