Kommentar
Es ist genug Arbeit für alle da
Eines gleich vorweg: Die Diskussion, ob lieber Schwester "Agnes" oder Arzthelferin "Verah" den Patienten zu Hause aufsuchen und so den Hausarzt von bestimmten Aufgaben entlasten soll, ist überflüssig wie ein Kropf. Der Bedarf an medizinischer Versorgung und Pflege steigt. Noch nie gab es in Deutschland so viele Singlehaushalte wie heute. Menschen, die ohne Ehepartner oder Kinder leben, benötigen außerfamiliäre Hilfe. Vor allem dann, wenn sie chronisch krank sind - und das sind immer mehr Menschen.
Der Arzt kann diese Mammutaufgabe allein nicht stemmen. Er braucht Entlastung - sei es durch Agnes, Verah oder den Pflegedienst "Mit Herz" um die Ecke. Was geklärt werden muss, das ist die Frage, welche Aufgaben die Angehörigen der Gesundheitsfachberufe vom Arzt übernehmen können, ohne dass dadurch Parallel- oder gar Konkurrenzstrukturen aufgebaut werden. Und aus welchem Topf was finanziert wird.
Gelegenheit dazu besteht auf einer Klausurtagung, zu der die Bundesärztekammer Vertreter der Fachberufe Anfang März nach Berlin geladen hat. Ärzte, Praxisangestellte und Pflegende sollten dann endlich konkrete Lösungen für eine patientenorientierte Aufgabenteilung präsentieren. Geredet worden ist schon viel zu lange.
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