Kommentar

Familienförderung mal ganz konkret

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Plötzlich sind alle dafür: Die Bundesfamilienministerin, die CSU, der Freistaat Sachsen sowieso: In der Debatte über die finanzielle Förderung für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch bahnt sich eine Wende an. Das Abschieben der Kosten auf die GKV scheint passé zu sein. Noch Mitte 2008 hat dies anders ausgesehen. Zwar sprach sich der Bundesrat damals dafür aus, die Kassen sollten wieder vollständig die Kosten für die In-vitro-Fertilisation (IvF) übernehmen. Doch das Gesundheitsministerium winkte ab - das sei eine familienpolitische Aufgabe.

Das ist zwar richtig, doch damit war der Vorstoß der Länder vorzeitig beerdigt. Denn Familienpolitiker haben bisher im Gerangel der Ressorts um Steuermilliarden meist das Nachsehen. Trotz aller vermeintlichen Wohltaten, die die große Koalition Familien hat angedeihen lassen, ist die Geburtenzahl nach jüngsten Daten nicht gestiegen. Eine Förderung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch dagegen hätte messbare Folgen: Das hat sich - negativ - bei der Gesundheitsreform 2004 gezeigt. Seit die Kassen nur noch die Hälfte der Behandlungskosten zahlen, hat sich die Zahl der nach einer IvF geborenen Kinder halbiert. Ein Steuerzuschuss für diese Paare wäre eine konkrete Förderung für - künftige - Familien.

Lesen Sie dazu auch: CSU fordert höhere Altersgrenze für Kassen-Zuschuss

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wann kommt welches Medikament in Frage?

Neue Psoriasis-Leitlinie bringt praxisrelevante Neuerungen

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Patienten, die besonders gesundheitlich gefährdet sind, sollten im Herbst eine Auffrischung gegen COVID-19 erhalten.

© fotoak80 / stock.adobe.com

Comirnaty® nur in Mehrdosisflaschen

Bund hat geliefert: Start frei für COVID-19-Auffrischimpfungen