Anspruch auf Krankengeld bald wieder für Freiberufler

BERLIN (ger). Seit Anfang des Jahres haben Selbstständige, die freiwillig in der Gesetzlichen Krankenversicherung sind, keinen Anspruch auf Krankengeld mehr. Die Bundesregierung will jetzt mit dem Reparaturgesetz auch hier das Rad wieder zurückdrehen. Die Versicherten sollen ein Wahlrecht bekommen.

Veröffentlicht:
Praxis zu wegen Krankheit? Nach sechs Wochen soll es jetzt auch wieder Krankengeld für Freiberufler geben, die gesetzlich versichert sind.

Praxis zu wegen Krankheit? Nach sechs Wochen soll es jetzt auch wieder Krankengeld für Freiberufler geben, die gesetzlich versichert sind.

© Foto: ill

In der Regel erhalten gesetzlich Versicherte bei Krankheit nach Ablauf der sechsten Woche Krankengeld von ihrer Krankenversicherung. Das wurde für freiwillig versicherte Selbstständige durch das Wettbewerbsstärkungsgesetz mit Wirkung zum 1. Januar geändert. Sie sollten sich über Wahltarife gegen dieses Risiko absichern (wir berichteten).

Da es besonders für ältere Versicherte daraufhin zu Härten gekommen ist, weil die Prämien für die Wahltarife altersabhängig teils sehr hoch sind, ist jetzt im "Entwurf eines Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften" die Einführung eines Wahlrechts für Krankengeld vorgesehen. Die Beiträge, die Versicherte für das Krankengeld zahlen, sollen sich am allgemeinen Beitragssatz orientieren.

Nach dem Gesetzentwurf, der sich derzeit in der Anhörung befindet, sollen die Krankenkassen künftig auch einheitliche Wahltarife anbieten, also unabhängig vom Alter und Versichertenstatus. Bei derselben Prämienhöhe ergibt sich somit auch identischer Prämienanspruch. Für Wahltarife gilt eine Mindestbindungsfrist von drei Jahren - nach der Begründung der Bundesregierung, um den Krankenkassen eine sichere Kalkulationsgrundlage zu geben. Die Regelung soll am 1. August in Kraft treten.

Mit dem Krankengeld wird jedoch nicht das ganze Risiko einer Praxisunterbrechung wegen Krankheit abgedeckt.

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer