Mehr Präventionsangebote drücken Versorgungskosten

BAMBERG (sto). Die Bemühungen, eine gesunde Lebensweise zu fördern, führen offenbar schneller zu Erfolgen als bislang gedacht. Das legen zumindest erste Ergebnisse aus dem Projekt Gesundes Kinzigtal in Baden-Württemberg nahe.

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Während bundesweit die Ausgaben für die Patientenversorgung steigen, seien im Kinzigtal die Kosten in der Tendenz rückläufig, berichtete Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Aufsichtsratsvorsitzender der OptiMedis AG, beim 7. Bayerischen Gesundheits-Forum (BGF) in Bamberg. Die Zahlen seien zwar noch nicht evaluiert, ein Trend aber bereits erkennbar, berichtete Richter-Reichhelm. Noch im Mai wollen das Medizinische Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal, die OptiMedis AG und die AOK Baden-Württemberg detaillierte Ergebnisse bekannt geben.

Aktuell sind in dem Projekt zur Integrierten Versorgung, das noch bis 2015 laufen soll, 5142 Versicherte der AOK und der LKK eingeschrieben. Dabei handele es sich nicht um eine positive Risikoselektion, betonte Richter-Reichhelm. Im Gegenteil: Die eingeschriebenen Versicherten seien im Durchschnitt älter als die Bevölkerung und die durchschnittlichen Ausgaben für deren Behandlung lägen mit etwa 2700 Euro ungefähr 1000 Euro höher als bei nicht eingeschriebenen Versicherten.

An dem Projekt nehmen derzeit 46 Ärzte und sechs Krankenhäuser teil. Zu den Kooperationspartnern gehören zudem Physiotherapeuten, Pflegeheime und auch Fitnessstudios (wir berichteten). Allen Versicherten der beteiligten Krankenkassen werden verschiedene Möglichkeiten der Prävention und der Gesundheitsförderung geboten. Für Patienten gibt es spezielle Trainingsprogramme und Schulungen. Auf diese Weise werde für die etwa 32 000 Versicherten von AOK und LKK im Kinzigtal ein zusätzlicher Gesundheitsnutzen geschaffen, der sich offensichtlich schon jetzt bezahlt macht, meinte Richter-Reichhelm.

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