Es ist erstaunlich, aber wahr. Die Zahl der Ärzte in Deutschland steigt stetig, trotzdem fehlen Mediziner in vielen Gebieten der Republik. Die Frage bleibt: Wie findet man gute Ärzte und wie hält man sie in Klinik und Praxis?

Von Christiane Badenberg

Es gibt viele Gründe, warum immer mehr Ärzte benötigt werden. Dazu zählen in erster Linie der demographische Wandel, der dazu führt, dass Ärzte immer mehr ältere und multimorbide Patienten behandeln müssen. Ein immer stärkerer Trend zur Arbeitszeitverkürzung. Es ergeben sich für Ärzte völlig neue Tätigkeitsfelder im Controlling oder beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Außerdem benötigen sie mehr Zeit als früher für Dokumentationen, Fort- und Weiterbildung.

In den vergangenen Jahren haben Klinikärzte immer wieder für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.

In den vergangenen Jahren haben Klinikärzte immer wieder für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.

© Foto: imago

Doch wie schaffen es zum Beispiel Kliniken, gute Ärzte zu halten, wenn ihre Handlungsmöglichkeiten, vor allem wegen fehlender Finanzmittel begrenzt sind? Darüber hat sich Manfred Rompf, Geschäftsführer Personalmanagement des Berliner Klinikkonzerns Vivantes Gedanken gemacht. Dabei stehen nicht die Gehälter der Ärzte allein im Mittelpunkt seiner Überlegungen, sondern die Arbeitsbedingungen, die angeboten werden können. So ist es seiner Meinung nach wichtig, neuen Mitarbeitern eine gute Einarbeitung zu ermöglichen sowie eine strukturierte Weiterbildung.

Für diese kann zum Beispiel ein Rotationsplan ausgearbeitet werden. Außerdem sollten Ärzte möglichst viele Arbeiten delegieren können, vor allem bürokratische Tätigkeiten. Die Zusammenarbeit der Berufsgruppen sollte vereinfacht werden. Wichtig seien zudem flache Hierarchien, eine gute Unternehmens- und Führungskultur, die sich durch transparente Entscheidungsabläufe und Wertschätzung auszeichne. Angeboten werden könnten auch längerfristige Arbeitsverträge sowie Hilfen bei der Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeiten, meint Rompf.

Wegen Ärztemangel geschlossen: Personalgewinnung und -sicherung tut not! 28. Mai, 9.00  - 10.30 Uhr, Raum 44

Klinikärzte - wie finden und wie halten? 28. Mai, 11 - 12.30 Uhr, Saal 10

Aktuelle Berichte vom Hauptstadtkongress: Zur Sonderseite Hauptstadtkongress

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom