Experte kritisiert Verteilung von Psychiatern

BERLIN (ble). Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Professor Frank Schneider, hat vor einer Unterversorgung von psychisch kranken Patienten in Deutschland gewarnt.

Veröffentlicht:

So seien psychiatrische Stationen in Kliniken teilweise mit gerade einmal einem oder zwei Psychiatern besetzt, sagte Schneider auf einem Symposion der Bundesärztekammer und des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit zu psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz. Die Veranstaltung war Teil der 3. Berliner Woche der Seelischen Gesundheit im Vorfeld des Internationalen Tags der seelischen Gesundheit am Samstag.

Im ambulanten Bereich, so Schneider, gebe es insbesondere in Ostdeutschland viele "weiße Flecken" mit einer "drastischen Gefährdung" der Versorgung. In Ballungszentren wie Berlin, Hamburg oder Bremen praktizierten dagegen "massenhaft" Nervenärzte und Psychiater.

Der Anstieg psychischer Leiden an allen Erkrankungen am Arbeitsplatz ist nach Ansicht des Arbeitsmediziners Professor Andreas Weber vom Medizinischen Dienst des GKV-Spitzenverbands auch eine Folge der durch die Globalisierung veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt. Hieraus resultierten Arbeitsverdichtung, die Sorge um den Arbeitsplatz, prekäre oder befristete Arbeitsverhältnisse.

Lesen Sie dazu auch: Leistungsdruck lastet vielen auf der Seele

Mehr zum Thema

ÖGD-Bundeskongress

Sozial belastete Familien: Schwer erreichbar für Hilfe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen