KBV will psychisch Kranke künftig besser versorgen
BERLIN (hom). Patienten mit neuropsychiatrischen Erkrankungen können künftig auf eine bessere Versorgung hoffen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) stellte dazu am Montag in Berlin ein neues Versorgungskonzept vor.
Veröffentlicht:Ziel sei eine patientenorientierte, qualitätsgesicherte Versorgung sowie kürzere Wartezeiten für die betroffenen Patienten, sagte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler. Der Kern des Vertrages liegt laut Köhler in einer besseren Vernetzung der beteiligten Haus- und Fachärzte und Psychotherapeuten. Sie sollen ihre Arbeit in "regionalen interdisziplinären Netzwerken" aufeinander abstimmen. Dazu können sie auf eine spezielle Praxissoftware zurückgreifen. Diese bildet Behandlungs- und Medikationspfade sowie Leitlinien für die Versorgung der Patienten ab. Angehörige sollen in die Behandlung, wo immer möglich, mit einbezogen werden.
Der Kollektivvertrag sei zwar nach wie vor die Grundlage für die ambulante Versorgung. "Er kann allerdings nicht ausreichend differenzieren", räumte Köhler ein. Das gelte insbesondere für Patienten, deren Erkrankung eine enge Kooperation von Haus- und Fachärzten, Kliniken und Rehaeinrichtungen erforderlich mache.
Psychische Erkrankungen wie Depression oder Demenz müssten wegen ihres starken Anstiegs als "neue Volkskrankheiten" bezeichnet werden, so Köhler. Rund vier Millionen Bundesbürger litten allein an einer Depression.
Ein zweiter KBV-Vertrag zielt auf die Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis ab. Diese Gruppe stoße auf besondere Probleme wie lange Wartezeiten, hieß es.
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