Alles - bloß nicht Hausarzt werden

BERLIN (sun). Nachwuchsmediziner empfinden die Möglichkeit, sich als Hausarzt niederzulassen, als unattraktiv. Das belegt die Umfrage von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), Medizinischen Fakultätentag und Universität Trier an deutschen Medizinfakultäten.

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Nachwuchs für die Medizin: Sich als Hausarzt niederzulassen, kommt für die meisten aber nicht infrage.

Nachwuchs für die Medizin: Sich als Hausarzt niederzulassen, kommt für die meisten aber nicht infrage.

© momentphoto / imago

Demnach können sich lediglich 38 Prozent der nächsten Medizinergeneration vorstellen, als Hausarzt in eigener Praxis tätig zu sein. "Attraktiver ist hingegen eine Niederlassung als Facharzt", sagte Dr. Rüdiger Jacob, Akademischer Direktor an der Universität Trier, anlässlich der Vorstellung der Umfrageergebnisse am Montag in Berlin. 75 Prozent der etwa 12 000 befragten Medizinstudenten konnten sich vorstellen, später eine Facharztpraxis zu eröffnen.

50 Prozent der angehenden Ärzte erklärten, dass drohende Regressforderungen von Krankenkassen eine Niederlassung unattraktiv machten. "Die KBV fordert schon lange, dass Regresse wegfallen müssen", betonte KBV-Vize Carl-Heinz Müller. Es dürfe nicht sein, dass das finanzielle Risiko von Arzneimittelverschreibungen Medizinstudenten von vornherein von der Niederlassung abhalte.

Derweil belegten die Umfrageergebnisse, dass Studierende hoch motiviert aus der Universität entlassen werden. Im niedergelassenen Bereich fänden sie aber nicht die Strukturen vor, die sie bevorzugten: So fehle oftmals die Möglichkeit, im Team arbeiten zu können, betonte Müller. Auch gebe es häufig nicht die Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren.

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