"Debatte über psychosoziale Lage dringend nötig!"

21 leitende Ärzte zeigen sich erschüttert über immer mehr Menschen mit psychischen Problemen.

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Viele Menschen sind den Anforderungen der Gesellschaft und der eigenen Lebensgestaltung nicht gewachsen.

Viele Menschen sind den Anforderungen der Gesellschaft und der eigenen Lebensgestaltung nicht gewachsen.

© kwest / fotolia.com

BERLIN (fuh). "Wir wollen zu einem offenen gesellschaftlichen Dialog über die psychosoziale Lage, ihre möglichen Ursachen und sinnvolle Handlungsansätze aufrufen" - mit diesem Ziel haben 21 leitende Ärzte und Wissenschaftler einen Aufruf gestartet, von dem sie hoffen, dass er von möglichst vielen Menschen unterzeichnet wird.

"Das Ausmaß der Problematik wird in unserer Gesellschaft nicht ausreichend wahrgenommen", heißt es in dem Dokument, das unter anderen von Dr. Joachim Galuska, dem Ärztlichen Direktor der Psychosomatischen Kliniken in Bad Kissingen, initiiert worden ist.

"Mit einer Art Memorandum" soll jetzt ein gesellschaftlichen Dialog angestoßen werden. Die Erstunterzeichner weisen zum Beispiel darauf hin, dass etwa 30 Prozent der Bevölkerung innerhalb eines Jahres an einer diagnostizierbaren psychischen Störung leiden.

Am häufigsten seien Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen und Suchterkrankungen. Die Zunahme psychischer Erkrankungen sei in allen Altersgruppen, bei beiden Geschlechtern, in allen Schichten und in allen Nationen zunehmenden Wohlstands zu beobachten.

Als Ursache dieser Probleme nennen die Initiatoren des Aufrufs gesellschaftlich problematische Entwicklungen. So nehme die psychosoziale Belastung des Einzelnen durch individuellen und gesellschaftlichen Stress stetig zu. Durch familiäre Zerfallsprozesse, berufliche Mobilität oder Trennungen komme es zu einer Reduzierung tragfähiger sozialer Beziehungen.

Viele Menschen seien den Anforderungen dieser gesellschaftlichen Entwicklungen mit Blick auf Kompetenzen für die eigene Lebensgestaltung nicht gewachsen.

www.psychosoziale-lage.de

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