Afghanistan-Einsatz wird auch für Ärzte gefährlicher

NEU-ISENBURG (bee). Der Bundestag wird am kommenden Freitag über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan debattieren. In den vergangenen zehn Jahren hat sich für die Bundeswehr die Lage am Hindukusch deutlich verändert.

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Üben für den Auslandseinsatz: Am Sanitätslehrregiment im bayerischen Feldkirchen werden Sanitätsoffiziere für den Ernstfall ausgebildet.

Üben für den Auslandseinsatz: Am Sanitätslehrregiment im bayerischen Feldkirchen werden Sanitätsoffiziere für den Ernstfall ausgebildet.

© bee

Die Bundesregierung will Ende Januar das Mandat für den Afghanistan-Einsatz vom Bundestag verlängern lassen.

Gleichzeitig gibt es zwischen dem Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und dem Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) Streit über ein konkretes Datum zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan.

Während sich die FDP dafür einsetzt, noch 2011 mit dem Rückzug zu beginnen, will sich der Verteidigungsminister auf kein Datum festlegen lassen. In einem Interview sagte zu Guttenberg, dass dieses Jahr ein "hochintensives" für die Truppe sein werde.

Die aufständischen Taliban spürten den zunehmenden militärischen Druck der Bundeswehrtruppen, ihre Reaktionen würden immer verzweifelter und damit gewalttätiger.

"Die Verantwortlichen vor Ort schätzen die Lage im Moment so ein, dass wir uns einer Art Kulminationspunkt nähern", sagte der Minister.

Auf die Soldaten und die Sanitätsoffiziere kommen daher in den künftigen Wochen weitere - auch psychische - Einsatzbelastungen zu.

An einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sind 2010 in den ersten drei Quartalen 483 Soldaten erkrankt, damit bereits mehr als im kompletten Jahr 2009.

Aktuellere Zahlen lagen nach Anfrage der "Ärzte Zeitung" bei mehreren Bundestagsfraktionen noch nicht vor. Die Bundeswehr bereitet speziell Ärzte auf die Gefahren des Einsatzes am Sanitätslehrregiment Feldkirchen in Bayern vor.

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