Kliniken fordern mehr Demokratie im GBA

BERLIN (af). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert die Entmachtung des unabhängigen Vorsitzenden des Bundesausschusses (GBA).

Veröffentlicht:
DKG-Präsident Kösters: "Eine Aufwertung des GBA kann nur funktionieren, wenn man seine Mängel beseitigt."

DKG-Präsident Kösters: "Eine Aufwertung des GBA kann nur funktionieren, wenn man seine Mängel beseitigt."

© Bratulic

Das Letztentscheidungsrecht des Vorsitzenden behindere die Kompromissfindung, heißt es in einem Positionspapier der DKG, das der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Die monopolartige Stimmenverteilung zu Gunsten der Krankenkassen auf der einen und die Zersplitterung der fünf Leistungserbringerstimmen auf drei Organisationen auf der anderen Seite verhindere sachgerechte Entscheidungen.

Weil die Krankenhäuser, die niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte im Plenum gegen die Kassenseite und die drei unabhängigen Vorsitzenden zu wenig ausrichten könnten, fordert die DKG die Rückkehr zu sektorenbezogenen Gremien, wie es sie bis zum Januar 2008 schon einmal gab.

Bei unüberbrückbaren Gegensätzen sollen mindestens drei unabhängige Mitglieder an der Beschlussfassung beteiligt werden. Damit soll die Stimme des unparteiischen Vorsitzenden als Zünglein an der Waage geschwächt werden.

Um gerichtliche Auseinandersetzungen innerhalb des GBA künftig zu vermeiden, solle das Bundesgesundheitsministerium Entscheidungen des obersten Selbstverwaltungsorgans im Gesundheitswesen mit Rechtsverordnungen öfter präzisieren.

Der unabhängige Vorsitzende des Ausschusses, Dr. Rainer Hess, hat auf die von DKG-Chef Dr. Rudolf Kösters öffentlich geäußerten Vorschläge als "Privatperson" reagiert.

Man könne die gemeinsame Selbstverwaltung im GBA nicht beliebig verändern, sagte Hess. Mit sektorenbezogenen Abstimmungen falle die Selbstverwaltung wie ein Kartenhaus zusammen.

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer