Mädchen reagieren besser auf Angebote zur Prävention

Veröffentlicht:
Depressive Symptome oder Selbstmordgedanken können durch Präventionsmaßnahmen vor allem bei Mädchen zurückgehen.

Depressive Symptome oder Selbstmordgedanken können durch Präventionsmaßnahmen vor allem bei Mädchen zurückgehen.

© Jürgen Fälchle / fotolia.com

HEIDELBERG (bd). Präventionsmaßnahmen bei psychisch gefährdeten Jugendlichen können durchaus erfolgreich sein. Die ersten deutschen Ergebnisse der europaweiten SEYLE-Studie (Saving and Empowering Young Lives in Europe) zeigen, dass vor allem bei Mädchen, die an Präventionsprogrammen an Schulen teilgenommen haben, depressive Symptome sowie Selbstverletzung und Selbstmordgedanken deutlich zurückgegangen sind.

Weniger erfolgreich waren die Maßnahmen bei Jungen im Bereich des Alkohol- und Drogenmissbrauchs und der Internetsucht, wie der Leiter der deutschen Studiengruppe Professor Romuald Brunner von der Heidelberger Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie zu den ersten Ergebnissen sagte.

Ziel der Studie ist die Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Präventionsprogramme zur Senkung von riskanten und selbstschädigenden Verhaltensweisen bei Jugendlichen.

In der europaweiten Studie (zehn Länder plus Israel) wurden mehr als 12 000 Schüler zwischen 14 und 16 Jahren über ihr Risikoverhalten befragt.

In Deutschland nahmen 1400 Jugendliche aller Schularten im Rhein-Neckar-Raum teil. In einer Eingangsuntersuchung wurden sie zu den Themen Suizidgefährdung, Selbstverletzung, Angst, Depression, Delinquenz, gestörtem Essverhalten, exzessivem Medienkonsum oder Mobbing befragt.

An teilnehmenden Schulen wurden unterschiedliche Präventionsprogramme initiiert. Dazu gehörte etwa eine Schulung von Lehrern als Gatekeeper, um auffällige Schüler zu identifizieren. 60 Prozent der Schüler erhielten aufgrund ihrer Antworten eine Einladung zu einem Interview an der Uni Heidelberg.

Bei jedem dritten von ihnen stellten die Psychiater tatsächlich einen Behandlungsbedarf fest. Sie wurden entsprechend therapiert. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen laut Studienleiter Brunner besonders positive Effekte bei Mädchen und hier vor allem mit Blick auf Suizidprävention.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Herausforderung für Pädagogen

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sommer- und Winterzeit

Neue Analyse: Zeitumstellung offenbar doch ohne kardiale Folgen

„ÄrzteTag“-Podcast

Dürfen Vertragsärzte Kassenpatienten Privattermine anbieten, Frau Vogtmeier?

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Lesetipps
Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden