Kommentar

Ankündigungen fruchten nicht

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Es fehlt nicht an Ankündigungen, ungewollt kinderlosen Paaren zu helfen. Es fehlt an Taten.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat Recht, wenn sie den direkten Zusammenhang zwischen finanzieller Förderung und Zahl der nach künstlicher Befruchtung geborenen Kinder betont. Seit der Gesetzgeber die Förderung durch die Krankenkassen im Jahr 2004 stark reduziert hat, sind die Geburten nach IvF massiv eingebrochen.

Wenn Schröder nun ein Förderprogramm ab April 2012 ankündigt, dann muss sie auch liefern. Sprich: Sie muss politische und parlamentarische Mehrheiten organisieren. Da hilft es wenig, flugs die Bundesländer für eine Kostenteilung zu vereinnahmen.

Mecklenburg-Vorpommern hatte im Herbst noch im Bundesrat ein "Kinderwunsch-Förderungsgesetz" vorgelegt - und das will allein den Bund in die Pflicht nehmen. Schröders Versuch, das Fell des Bären zu verteilen, der noch nicht erlegt ist, hat keine großen Erfolgschancen. Sie muss zunächst einmal die Geldmittel in ihrem eigenen Haushalt freieisen.

Derweil zeigen Sachsen und Sachsen-Anhalt, dass Landesförderprogramme effektiv sein können - auch ohne viel Ankündigungstamtam.

Lesen Sie dazu auch: Schröder verspricht Geld für Retorten-Babys

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer