Tabak: Rösler gegen Werbeverbot

BERLIN (dpa). In der Koalition droht offenbar ein Streit über das Thema Tabakwerbung.

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Nach Informationen der Sonntagszeitung "Sonntag Aktuell" ist Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) gegen eine von Kabinettskollegin Ilse Aigner (CSU) geplante Ausweitung des Werbeverbots.

Die Verbraucherministerin will Zigarettenreklame auch auf Plakaten und im Kino grundsätzlich verbieten.

In einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsministeriums heißt es dagegen laut Zeitung, die bestehenden Regulierungen reichten aus, "um dem Verbraucher- und Gesundheitsschutz angemessen Rechnung zu tragen (...) Unser Leitbild ist der mündige Verbraucher. Diesem Leitbild stehen immer neue Werbebeschränkungen entgegen."

Von der Branche instrumentalisiert?

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Samstag die Stellungnahme.

Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg warf Rösler, der vor seiner Zeit als Wirtschaftsminister das Gesundheitsressort leitete, in "Sonntag Aktuell" vor, sich von der Tabakbranche instrumentalisieren zu lassen.

"Der Einfluss der Industrie auf das Wirtschaftsministerium scheint mir sehr offensichtlich zu sein", sagte sie. Röslers Parteikollegin, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, unterstützt den Vorstoß zur Ausweitung des Tabakwerbeverbots.

Werbung für Tabak ist in Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen und Internet bereits grundsätzlich verboten.

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